Karies

Karies - Wie entsteht Karies? Ohne Zahnschmerzen beim Zahnarzt entfernen

Karies stellt die häufigste Ursache für Zahnschmerzen dar

Karies (engl. Caries) zählt zu den häufigsten infektiösen Zahnerkrankungen der modernen Welt und die Hauptursache von Zahnschmerzen. Als Hauptursache für diese Schädigung der Zahnsubstanz zählen Bakterien (Streptococcus mutans). Diese wandeln den in der Nahrung enthaltenen Zucker in Zahn-schädigende Säuren, welche die Zahnhartsubstanz nachhaltig zersetzen.

Die Kombination aus einer nicht korrekt durchgeführten Mundhygiene und entsprechender Ernährung fördert das zerstörerische Werk der Mutans - Kariesbakterien und führt zu teilweise beträchtlichen Schädigungen der Zahnhartsubstanz (Zahnschmelzes bzw. Dentin) und des gesamten Gebisses. Die Zahnkrankheit ist auch als Zahnfäule oder als das "Loch im Zahn" bekannt. Wir erklären, wie die Zahnkrankheit entsteht und wie Sie Ihre Zähne schützen können. 

Was ist Karies?

Der Begriff Caries kommt aus dem Lateinischen und bedeutet morsch und faul.

Die Bezeichnung Karies stammt vom lateinischen Wort "caries" ab. Dieser Begriff "caries" steht für Morschheit oder Fäulnis – daraus leitet sich die Bezeichnung Zahnfäule ab, die in der Fachsprache als Caries dentium bezeichnet wird.

Ist ein Zahn von Karies befallen, handelt es sich um eine Erkrankung der sogenannten Zahnsubstanz. Diese Zahnsubstanz besteht aus dem oberflächlichen Zahnschmelz und dem darunter liegenden Dentin. Da es sich bei Karies um eine durch Bakterien (kariogene Erreger) verursachte Erkrankung der Zähne handelt, ist sie durch Speichelkontakt übertragbar.

Erhalten die kariogenen Erreger die Chance, sich durch mangelnde Mundhygiene in der Plaque eines Zahnes festzusetzen, kommt es zur Entmineralisierung des Zahnschmelzes. Die Folge ist eine Beschädigung der obersten Schicht des Zahnes, dem Zahnschmelz. Diese Läsionen werden als Karies bezeichnet und nehmen ohne den Besuch beim Zahnarzt immer größere Ausmaße an. Kariöse und dauerhaft unbehandelte Zähne wirken wie verfault.

Zerstörte Zahnhartsubstanz durch Zahnfläulnis

Die Mundhöhle besitzt einen natürlichen Abwehrmechanismus gegen Karies: unseren Speichel.

Er ist mit Mineralstoffen angereichert und hat unter anderem die wichtige Funktion, die Zahnoberfläche auszuhärten. Kleinere Schäden am Zahnschmelz können auf diese Art und Weise selbst ausheilen. Nimmt der Zuckerkonsum zu und dauern die Säureangriffe zu lange an, hat der Speichel nicht genügend Zeit, seine Abwehrfunktion auszuüben, was zur Entstehung von Karies beitragen kann, besonders im fortgeschrittenen Stadium der Karies. Wenn das Gleichgewicht zwischen Entkalkung und "Reparatur" dauerhaft gestört ist – entsteht das Loch im Zahn.

  • Wie ein Loch im Zahn entsteht und was Sie tun können
  • Pulpa - lat. für "Fleisch" auch das Zahnmark im Inneren des Zahnes

Die Geschichte der Zahnkrankheit

Bis ins 18. Jahrhundert glaubte man, Karies würde durch einen Wurm verursacht, der schwarze Löcher in den Zahn fraß. So stellte ein französischer Bildhauer den Wurm und die Höllenqualen des Zahnschmerzes um 1780 dar.

Die erste Theorie der Kariesbakterien

Zahnfäule entsteht als Ergebnis von Stoffwechselprodukten von Bakterien, die die Zahnhartsubstanz angreifen.Die erste Theorie, wie Karies entstehen könnte, stammt aus der Zeit um 1.800 v. Chr. und hatte bis ins 19. Jahrhundert Geltung: Sie besagt, dass der "Zahnwurm" im Mund der Übeltäter sei und sich in das Innere des Zahnes fräße, ihn aushöhlen und damit die schrecklichen Schmerzen hervorrufen würde.

1889 wurde von dem amerikanischen Zahnarzt Willoughby Dayton Miller die Ursache der Karies erforscht: Er fand heraus, dass Bakterien im Mund, die sich von Zucker ernähren, Karies verursachen. Die Forschung in der Mund- und Kieferheilkunde hat seitdem große Fortschritte gemacht. Miller war Begründer der sog. "chemisch-parasitären Zahnkaries" die im Prinzip auch noch heute eingeschränkte Gültigkeit hat, da hiermit die körpereigenen, immunologischen Faktoren nicht berücksichtigt werden.

Karies bedeutet eine Zerstörung der Zahnhartsubstanz durch Stoffwechselprodukte dieser Bakterien, die sich auf der Oberfläche von Zähnen in einer Matrix anlagern. Aus nahrungsbedingten Kohlenhydraten bilden diese Bakterien Säuren.

Untersuchung der Zähne durch den Zahnarzt

Sie führen zu einem Absinken des ph-Wertes unter die für Zahnschmelz und Dentin kritische Grenze führen mit der Folge, dass der Hydroxylappatit der Schmelzoberfläche zunächst chemisch verändert wird und in Lösung geht. Wenn auch bis heute die Entstehung der Karies noch nicht geklärt ist, so steht fest, dass es ohne Kohlenhydrate und Bakterien - vornehmlich dem Bakterium Streptococus mutans - keine Karies gibt.

Ursachen und Risikofaktoren von Zahnfäule

Karies entsteht, wenn das Gleichgewicht in der Mundhöhle gestört ist. Diese Störung erfolgt bevorzugt durch stark zuckerhaltige und säurehaltige Ernährung. Liegt eine unzureichende oder nicht korrekt durchgeführte Mundhygiene vor, lagern sich die unterschiedlichen Stoffwechselprodukte am Zahn in Form von Plaque (Zahnbelag) ab.

Durch Plaque und Zahnstein ist das Gleichgewicht in der Mundhöhle gestört

Dieser Zahnbelag ist ein hervorragender Nährboden für die kariogenen Bakterien und kann sich zu Zahnstein entwickeln. Die unterschiedlichen Bakterien in der Mundhöhle sind für einen kontinuierlichen Stoffwechselprozess verantwortlich. Sie gewinnen aus der aufgenommenen Nahrung Zucker (Kohlenhydrate) und wandeln diesen in für den Zahnschmelz schädliche Säure um. Durch säurehaltige Lebensmittel wird dieser natürliche Schutz angegriffen. Dieser Säureangriff entzieht dem Zahnschmelz wichtige Minerale, wodurch er bei nicht ausreichender Zufuhr der entzogenen Mineralien durch den Speichel seine hohe Widerstandskraft gegen Umwelteinflüsse verliert. Werden zusätzlich stark säurehaltige Lebensmittel verzehrt, erhalten die in der Plaque angesammelten kariogenen Bakterien im Zahnbelag die Chance, Läsionen im Zahnschmelz zu verursachen. Diese Läsionen vergrößern sich, bis es zur Schädigung des unter dem Zahnschmelz liegenden Dentins (Zahnbein) durch Karies kommt, ein Zustand, der als Caries Profunda bekannt ist.

Die Neigung, Karies zu entwickeln, ist nicht bei allen Menschen gleich. Das hängt damit zusammen, dass Menschen von Natur aus einen sehr unterschiedlichen Säuregrad (pH-Wert) des Speichels haben können. Je niedriger der natürliche pH-Wert, desto stärker wirken sich solche Säureangriffe nach der Nahrungsaufnahme auf die Zähne aus.

Was ist eine Initialkaries?

Eine Initialkaries ist Karies, die sich noch in ihrem Anfangsstadium befindet und den Schmelzbereich des Zahnes (Schmelzläsion) betrifft. Die Symptome der Initialkaries zeigen sich in Form von kleinen weißen oder braunen Flecken auf der Zahnoberfläche.



Risikofaktoren für Karies, die die Entstehung begünstigen:

  • genetische Faktoren
  • die allgemeine Zusammensetzung der Nahrung
  • die Zahnstellung und Zahnfehlbildungen
  • die Zusammensetzung des Speichels und der Speichelfluss

Zur Entstehung der Zahnfäule tragen genetische Faktoren, Zahnfehlstellungen und die Zusammensetzung der Nahrung maßgeblich bei.

Ein weiterer Auslöser ist eine Schädigung der Speicheldrüse, wie sie bei Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich durch eine Strahlentherapie produziert wird. Ist die Speicheldrüse geschädigt, wird nur mehr sehr wenig oder kein Speichel produziert. Durch diese Mundtrockenheit entfällt die neutralisierende und remineralisierende Wirkung des Speichels und es entsteht eine Strahlenkaries. Damit ein Zahn an Karies erkrankt, müssen also immer mehrere Faktoren aufeinandertreffen. Aber auch älterer Zahnersatz bei Zahnkronen und Zahnbrücken mit einem sogen Randspalt am Zahnstumpf begünstigt das Eindringen der Kariesbakterien unter die vermeintlich sichere Abdeckung und verursacht langfristig eine Sekundärkaries.

Karies vorbeugen - Die fünf Hauptfaktoren für die Entstehung von kariösen Zahnlöchern:

  • das Vorhandensein kariogener Bakterien
  • der Zahn mit seiner Mineralqualität, Speichelfaktoren und dem Verhalten des Menschen
  • Bildung von Plaque
  • Sogenannte niedermolekulare Kohlenhydrate, wie sie vor allem Zucker und gesüßten Speisen enthalten
  • Schlechte Mundhygiene, um Schäden zu verursachen
  • Schlecht sitzende Zahnkronen und Zahnbrücken - Sekundärkaries

Karies Symptome

Im Normalfall besitzt der Speichel eine natürliche Abwehrfunktion gegen Karies. Mit Mineralstoffen angereichert, härtet er immer wieder den Zahnschmelz und repariert dadurch kleinere Schäden. Verzehrt ein Mensch jedoch zu häufig zuckerhaltige Nahrung und wird die Mundhygiene diesem Ernährungsverhalten nicht angepasst, kommt es im schlimmsten Fall zu einem Kariesbefall einzelner oder mehrerer Zähne.

Eine ausgewogene Ernährung und gründliche Zahnpflege helfen Zahnerkrankungen zu vermeiden.
Karies zeigt sich durch unterschiedliche Symptome. Weiße Entkalkungszonen am Zahn (Initialkaries) können genauso ein Hinweis für die bakterielle Zerstörung des Zahnes sein, wie bräunliche Flecken oder dunkle Verfärbungen. Dabei handelt es sich bevorzugt um das Anfangsstadium. Unbehandelt weitet sich die kariöse Läsion immer stärker aus, bis sie das Zahninnere bzw. den Zahnnerv erreicht. Symptome, wie leichte oder sporadisch auftretende Schmerzen sind genauso Symptome für einen kariösen Befall, wie eine plötzliche Empfindlichkeit beim Verzehr süßer, heißer oder kalter Speisen.

Wann verursachen Karieslöcher häufig Zahnschmerzen?

Zahnschmerzen setzen ein, wenn sich die Erreger bis zum Dentin (Zahnbein) bis zur Pulpa vorgearbeitet haben. Das ist ein Warnsignal! Die Karies hat sich ausgebreitet und spätestens jetzt ist der Besuch beim Zahnarzt fällig. Intensivste Schmerzen treten auf wenn das Zahnmark von der Entzündung betroffen ist, da im Zahnmark die Zahnwurzel liegt. Auch undichte Füllungen oder Kronen lösen Schmerzen aus, weil die empfindlichen Stellen direkt darunter liegen oder sich an undichten Kronenrändern Karies gebildet hat. Manchmal befindet sich unter einer dichten Füllung noch Karies, die den Zahn schädigt.

Sind Karieslöcher ansteckend?

Wissenschaftlicher Erkenntnis zufolge ist Karies "ansteckend". Auslöser sind, wie bekannt, Bakterien und diese können übertragen werden. Dies ist von Interesse, da ein Kind ohne Karies erzeugende Bakterien geboren wird. Erst Umweltkontakt infiziert den Säugling mit den Kariesbakterien. Folglich können umso mehr Bakterien auf das Kind übertragen werden, je mehr sich im Mund der Mutter befinden. Genau aus diesem Grunde ist es zur vorsorglichen Risikobestimmung ratsam für die werdende Mutter, jeweils am Anfang und am Ende der Schwangerschaft einen Speicheltest durchführen zu lassen, um eine geeignete Prophylaxe gegen Karies ergreifen zu können.

Kariesbakterien bei Kindern

Aufgrund der verstärkten Gabe zuckerhaltiger Getränke erkranken immer mehr Kinder ab dem zweiten Lebensjahr an Karies. Die dauerhafte Bereitstellung dieser Getränke in Babyflaschen oder Trink-Lerntassen führt im Laufe der Zeit zur Zerstörung der Milchzähne durch Säuren; beginnend mit den Schneidezähnen. Durch den hohen Gehalt an Fruchtsäure erfolgt diese Zerstörung oft innerhalb kurzer Zeit.

Vor allem bei Kleinkindern sind Zahnschmerzen sehr unangenehm
In den meisten Fällen werden die ersten Symptome im Anfangsstadium wie raue Zahnoberflächen, weiße oder bräunliche Verfärbungen nicht als Karies interpretiert. Die Folge ist, dass eine Behandlung zu spät beginnt und die oft zerstörten Zähne müssen aufgrund eitriger Prozesse entfernt werden. Dies ist bei Kleinkindern nur unter Narkose möglich, weshalb eine regelmäßige Zahnpflege wie Zähne regelmäßig mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen besonders wichtig ist. Aufwendige Voruntersuchungen und ein kostenintensives Verfahren sind die Folge. Fehlen die Milchzähne, muss die Kau- und Sprachfunktion durch das Einsetzen einer Vollprothese wieder hergestellt werden. Ein für Kinder extrem belastender Prozess, der mit einfachen Maßnahmen vermieden werden kann.

Tipp: Bei Kindern richtig vorbeugen

Eltern können bereits vor den ersten Zähnen Sorge tragen, um schwerste Zahnschäden zu verhindern. Kinder sind mit ungesüßtem Tee und stillem Wasser als Durstlöscher genauso zufrieden. Die beste Kariesprophylaxe besteht darin, dass zuckerhaltige Fertigtees und Fruchtsäfte vom Trinkplan gestrichen werden. Nach dem Durchbruch der ersten Zähne werden diese mit einer kleinen Menge Zahnpaste mit Fluorid einmal täglich gereinigt. Im optimalen Fall erfolgt das Putzen der Zähne unmittelbar vor dem Schlafengehen. Ab dem zweiten Lebensjahr werden die Zähne zweimal täglich gereinigt. Die Vorstellung beim Zahnarzt sollte bereits am Ende des ersten Lebensjahres erfolgen. So werden Krankheiten im Zahnbereich bereits im Anfangsstadium erkannt. Eine Zahnversiegelung durch den Zahnarzt schützt zusätzlich die Milchzähne. Pro Zahn betragen die Kosten einer Zahnversiegelung rund 15 Euro bis 46 Euro. Wenn bei Kindern andere als die ersten und die zweiten Backenzähne zu behandeln sind, müssen die Kosten selbst gezahlt werden.

Zuckerhaltiges aus seiner Ernährung fernhalten und auf die Zahnpflege achten.Dass Zähneputzen für gesunde Zähne sorgt, erzählten Karius und Baktus bereits im Jahr 1954. Die Hauptdarsteller des norwegischen Puppenfilms zählen heute noch zu den Klassikern rund um die Mundhygiene bei Kindern. Dieser Klassiker zum Thema Zähneputzen ist heute als Buch erhältlich. Lesen Sie Ihrem Kind die Geschichten von Karius und Baktus vor und motivieren Sie es von Anfang an, Zähneputzen und Mundhygiene sorgfältig durchzuführen.

Kann man Karies schmerzfrei beim Zahnarzt entfernen?

Inzwischen ist es möglich, Karies komplett ohne Bohren und eventuell damit verbundene Schmerzen oder das unangenehme Geräusch zu entfernen. Zwei Verfahren gibt es für eine schmerzfreie Karies Behandlung im fortgeschrittenen Stadium., die Behandlung mit Carisolv-Gel, und die Lasermethode, die unterschiedlich gut geeignet sind.

Karies behandelt der Zahnarzt schmerzfrei mit Cariosolv

Mit Carisolv lassen sich Schäden schmerzlos entfernen.Carisolv ist ein Gel, das der sogenannten chemischen Entfernung von Karies dient. Das Verfahren wird routinemäßig in Deutschland ohne jeglichen Zahnschmerzen seit wenigen Jahren durchgeführt. Das Carisolv-Gel wird kurz vor der Behandlung zusammengemischt. Es besteht unter anderem aus dem Desinfektionsmittel, Natriumhypochlorit und aus bestimmten Aminosäuren.

Die von Karies befallenen Stellen werden durch das Carisolv-Gel aus dem Zahn herausgelöst, intakte Zahnsubstanz werden nicht angegriffen. Carisolv ist Substanz schonend, trotzdem sollte das Gel die Schleimhaut nicht berühren.

Nach einer Einwirkzeit von ca. 30 Sekunden beginnt der Zahnarzt, die mit Carisolv eingeweichten Karies Areale mit entsprechenden Instrumenten zu entfernen. Mit dem Bohrer muss nur gearbeitet werden, um unter der Oberfläche liegende Karies mit "zu kleinen" Verbindungen nach außen zu erreichen.

Zahnärztliche Instrumente

In der Regel wird der Defekt (Karies) mit einer zahnfarbenen Zahnfüllung (Komposit) verschlossen.

Des Weiteren kann bei einer tiefen Karies die Prozedur auch im Tiefschlaf vorgenommen werden. Durch die zusätzliche Betäubung am Zahn kann die Karies so stressfrei entfernt werden. Bei tief zerstörten Zähnen folgt nach der Karies-Entfernung eine Wurzelbehandlung. Sind bei Angstpatienten viele Zähne von Karies betroffen, kann die Zahnsanierung auch in Vollnarkose beim Zahnarzt durchgeführt werden.

Kariesentfernung mit dem Laser

Entfernung durch Laser

Das Bohren beim Zahnarzt ist für viele Patienten ein unangenehmes und abschreckendes Gefühl. Die komischen Geräusche und das Vibrieren sind für viele Menschen stark belastend, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Mit dem Laser ist es möglich, kleinere Kariesdefekte ohne Bohren zu behandeln, aber auch diese Technologie hat Ihre Grenzen und hat sich deshalb beim Entfernen von Karies noch nicht vollständig durchgesetzt.

Wie wird eine Karies beim Zahnarzt festgestellt?

Inspektion mittels Mundspiegel, Zahnsonde, Pinzette bei einer guten Beleuchtung und evtl. Einsatz einer Lupenbrille - verbunden mit Druckluft zum Trockenblasen des Zahnes, ist auch heute noch die standardmäßige Diagnosemethode. Nachteilig ist, dass die Hälfte aller vorhandenen Karieserkrankungen, die an von außen nicht zugänglichen Stellen vorhanden ist, sich nicht erkennen lassen. Das ist die sogenannte Aproximalkaries.

Der Zahnarzt untersucht mit Spiegel, Zahnsonde und Pinzette Ihre Zähne gründlich.

Die Röntgendiagnostik vor allem für die nicht einsehbaren Zahnzwischenräume (Interdentalkaries), zur Bestimmung der Tiefenausdehnung und Kontrolle von Bereichen an/unter schon bestehenden Füllungen (Sekundärkaries); bewährtes Medium für diese Untersuchungsmethode sind sogenannte Bissflügelaufnahmen ("bite wings"). Eine röntgenologische Erkennung ist erst ab ca. 20 Prozent Entkalzifizierung möglich. 55 Prozent der kariösen Veränderungen werden mit dieser Technik erkannt. Beim Zahnarztbesuch für Kinder wird oft an einem oder mehreren Milchzähnen eine Karies diagnostiziert.

Je nach dem Ausdehnungsgrad der Karies wird der Zahn bei kleinen Defekten im Frontzahnbereich oder am Zahnhals (Zahnhalskaries) mit einer Komposit Füllung versorgt. Wird eine kaufunktionielle Versorgung im Seitenzahnbereich angestrebt sind hier Keramikinlays, Zahnkronen oder Vollkeramikkronen angezeigt. In der Regel erfolgt dann der Zahnaufbau im Vorfeld nach der Karies Entfernung mit einer s.g. Aufbaufüllung.

Karies unter Füllungen

Ist ein Lufteinschluss unter der Füllung verblieben, kann sich darunter eine Sekundärkaries bilden.

Karies unter einer Füllung wird als sekundäre Karies bezeichnet. Diese Form der Karies entsteht bevorzugt durch an den Rändern schlecht verarbeitete Füllungen oder Inlays. Ursache ist oft eine mangelhafte Politur der Füllungsränder, wodurch sich zwischen Zahn- und Füllungsmaterial ein sondierbarer Spalt bildet. Dieser ermöglicht aggressiven Bakterien den Eintritt in den Zahn, wo sie unterhalb der Füllung eine immer tiefer reichende Läsion verursachen. Sekundäre Karies ist bevorzugt durch Röntgenkontrollen nachweisbar. Bei Zahnfüllungen aus Amalgam ist eine Erkennung schwieriger. Die beste Kariesprophylaxe ist passgenauer Zahnersatz ohne größere Klebefugen zum Zahnschmelz.

  • Zahnhalskaries wird im speziellen Karies an freiliegenden Zahnhälsen verstanden

Wie kann man erfolgreich vorbeugen und die Zahnhartsubstanz schützen?

Eine ausgewogene Ernährung mit allen wichtigen Mineralien ist die Grundlage für eine gute Prophylaxe.

Karies zählt weltweit zu den häufigsten ernährungsabhängigen Erkrankungen. Grundvoraussetzung für gesunde Zähne ist eine ausgewogene Ernährung, die alle wichtigen Nährstoffe enthält, sowie das regelmäßige Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta. Insbesondere die Mineralstoffe Calcium, Phosphor und Fluorid sowie die Vitamine A, D und C sind unerlässlich für eine gesunde Entwicklung und Erhaltung der Zähne und des Parodonts (Zahnhalteapparates). Eine gesunde und somit ausgewogene Ernährung senkt somit signifikant das Kariesrisiko. Spezielle Fluor Tabletten unterstützen die natürlich Fluorid Zufuhr bei der Nahrungsaufnahme. Mundspülungen mit Fluorid stärken den Zahnschmelz, schützen vor Mundgeruch und halten die Mundflora gesund.

Die richtige Zahnpasta auswählen

Fluoridhaltige Zahnpasta für die tägliche Mundhygiene ist ist unerlässlich.

Bei der Mundhygiene sollte für die Zahnpflege eine fluoridhaltige Zahnpasta verwendet werden, da diese den Zahnschmelz stärkt. Der Gebrauch von Zahnseide schützt zusätzlich die Zahnzwischenräume und schützt somit vor Parodontose. Durch eine zusätzliche regelmäßige Kariesprophylaxe beim Zahnarzt kann Karies dauerhaft vermieden werden.

Die richtige Zahnbürste verwenden

Optimal ist die Verwendung einer elektrischen Zahnbürste, da diese anhaftende Beläge effizient entfernt. Für die Reinigung der Zahnzwischenränder kommen zweimal täglich Zahnseide oder Dentalbürstchen zum Einsatz. Eine fluoridhaltige Zahnpasta ergänzt das regelmäßige Pflegeprogramm durch Fluorid Zufuhr eine der Zähne.

Elektrische Zahnbürsten reinigen die Zähne besonders gründlich.

Eine zusätzliche Fluoridierung kann ebenfalls vom Zahnarzt mit entsprechenden Lacken durchgeführt werden. Ziel dieser Fluoridierung ist eine Remineralisierung von Zahnschmelz.

Regelmäßige Zahnarztbesuche

Unverzichtbar ist die regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Im Rahmen dieser Behandlung werden schwer zugängliche Stellen sorgfältig gereinigt und mit Fluoride versiegelt. Ein wichtiger Punkt ist die richtige Putztechnik, die eine sorgfältige Reinigung der Zähne gewährleistet, ohne das Zahnfleisch zu schädigen. Der Aufwand für eine ausgewogene Mundhygiene ist gering und gewährleistet ein Leben lang gesunde Zähne und ein attraktives Lächeln.

Anfang der 1970er-Jahre wurden zudem die Karies reduzierenden Eigenschaften des Kohlenhydrates Xylit entdeckt. An der finnischen Universität Turku wurden in den Jahren 1972 - 1975 klinische Langzeitstudien (Turku-Zuckerstudien) durchgeführt, die eine Reduktion von Zahnkaries belegen konnten. Xylit hemmt die Aktivität von kariogenen Stretococcus mutans Bakterien über eine Hemmung des Zuckerabbaus(Glykolyse). Synergistisch wird diese Wirkung durch Fluoride verstärkt. Des Weiteren wird eine Resistenzentwicklung der Kariesbakterien in der Mundhöhle und eine bevorzugte Vermehrung von weniger kariogenen Mutans Bakterien unter dem Einfluss von Xylit diskutiert. Xylit bewirkt eine Reduzierung des Biofilmes Plaque auf der Oberfläche von Zahnschmelz, was eine optimale Prophylaxe gegen die Zahnkaries darstellt.

Folgeerkrankungen und Beschwerden

Wird eine Zahnäule nicht rechtzeitig entfernt, kann sie zu einem entzündlichen Abszess führen.Zu den durch Karies verursachten Beschwerden am Zahn zählt die tiefer gehende Zerstörung des Zahnes. Sobald sich die Erkrankung über den Zahnschmelz bis zum Dentin (Zahnbein) ausgebreitet hat, treten erste stärkere Schmerzen auf. Bei zu starker Schädigung des Zahns kann dies bis zum Zahnverlust führen. Zu den weiteren Folgeerkrankungen im Mundbereich zählen Entzündungen des Zahnfleisches bis zur Parodontitis, einer komplexen Entzündung des Zahnhalteapparates. Bei durch Karies stark geschädigten Zähnen kann sich eine Pulpitis, die Entzündung der Zahnnerven, einschließlich großflächiger Abszesse bilden.


Eine unbehandelte Karies wirkt sich nicht nur auf den Bereich der Mundhöhle und des Zahnhalteapparates negativ aus. Sie ist oft auch Ursache systemischer Erkrankungen.

  • Herzklappen- und Herzmuskelentzündung
  • Bildung von Abszessen in anderen Organen oder sogar im Gehirn
  • Streuung pathogener Bakterien im Blut- und Lymphkreislauf
  • Knochenentzündungen

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 05.06.2024 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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