Titanallergie
Titanallergie - Vorzeigebeispiel für Metallunverträglichkeiten im Mundraum
Mit Implantaten wird festsitzender Zahnersatz ermöglicht - egal welche Ausgangssituation vorliegt. Wie aber steht es um die Verträglichkeit der verwendeten Materialien für Zahnimplantate? Nachfolgend erhalten Sie Informationen zu Nebenwirkungen und die Titanallergie, ausgelöst durch Zahnimplantate.
Welche allergischen Reaktionen auf Zahnimplantate sind bekannt?
Der Zahnarzt setzt für Zahnbehandlungen verschiedene Materialien ein. Davon sind die metallischen Werkstoffe diejenigen, die am ehesten allergische Reaktionen auslösen. Die Verwendung von Titan wird in der Zahnmedizin immer beliebter, da dieser Stoff als sehr biokompatibel und verträglich gilt.
Obwohl Allergien bei Implantaten aus Titan nahezu ausgeschlossen sind, entwickeln dennoch einige Menschen Unverträglichkeiten gegen diesen Werkstoff: die sogenannte Titanallergie
Was ist eine Titanallergie?
Die Titanallergie bezeichnet eigentlich eine Titanunverträglichkeit, denn eine Allergie gegen Titan ist medizinisch nicht bestätigt.
Bei der Titanunverträglichkeit kommt es daher nicht zu einer allergischen, sondern zu einer entzündlichen Reaktion. Diese kann sich zum einen in Form einer lokalen Entzündung zeigen, die das Titanimplantat trotz erfolgreicher Behandlung und Mundhygiene nicht einheilen lässt und es immer wieder abstößt.
Zum Anderen heilt das Implantat zwar ein und funktioniert wie gewünscht, löst aber über das Blut Entzündungen irgendwo im Körper aus, die zunächst gar nicht mit dem Implantat in Verbindung gebracht werden, sodass die Titanallergie zunächst unentdeckt bleibt.
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Warum bekommt man eine Allergie auf Zahnimplantate?
Es ist nicht verwunderlich, dass es bei Zahnarztbehandlungen, insbesondere bei der Implantatversorgung, zu allergischen Reaktionen kommen kann. Materialien wie Titan, Gold, Kunststoff, Keramik, verschiedene Metalllegierungen, Kleber, Zement, Amalgam und Abdruckmaterial verträgt nicht jeder Patient. Meistens besteht schon länger eine Unverträglichkeit gegenüber einem dieser Stoffe.
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Was ist die Ursache für eine Titanallergie?
Es kann sein, dass reines Titan mit einer geringen Menge Nickel oder Zinn verunreinigt ist. Dies wirkt sich negativ auf empfindliche Personen aus, die allergisch gegen diese Stoffe sind. Da Implantate per chirurgischem Eingriff in den Kieferknochen integriert werden, wirken Titanimplantate und der umliegende Knochen ständig aufeinander ein. Der Knochen nimmt dabei nicht nur die Metall-Ionen auf, sondern auch die darin enthaltenen Nickel- und Zinnanteile. Eine Titanallergie wird so möglich.
Welche Symptome treten bei einer allergischen Reaktion auf?
Allergische Reaktionen auf Zahnimplantate können unterschiedliche Symptome aufweisen: Sie können sich durch brennende Mundschleimhäute äußern, aber auch Aphten, Bläschen oder Zahnerosionen können die Folge einer Unverträglichkeit, wie z.B. einer Titanallergie sein.
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Wie lange dauert die allergische Reaktion?
Die Reaktion einer Titanallergie kann so lange dauern, wie sich das Zahnimplantat im Kiefer des Patienten befindet. Das Implantat muss im schlimmsten Fall wieder entfernt werden. Dann sollte auch die allergische Reaktion nachlassen.
Wie wird eine Allergie diagnostiziert?
Eine Allergie wird mit einem Epikutantest festgestellt. Epikutan steht für "auf der Haut". Mögliche allergieauslösende Materialien werden auf einen definierten Bereich (meistens auf den Unterarm) aufgebracht, womit eine Reaktion des Körpers hervorgerufen wird. Nach einer Dauer von 24, 48 und 72 Stunden zeigen sich Rötungen, Pusteln und Bläschen bei bestehender Allergie auf einen der getesteten Stoffe, wie beispielsweise Nickel oder Zinn.
Zusätzlich kann ein Lymphozytentransformationstest durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft bei diesem Allergietest ist, dass er für alle Zahnmaterialien anzuwenden ist. Der Preis ist jedoch recht hoch und die Durchführung sehr aufwendig.
Es handelt sich hierbei um einen Bluttest, bei dem Lymphozyten gesammelt werden. Diese werden dann mit möglichen Allergenen zusammengeführt. Nach einer Dauer von mehreren Stunden ist ein Ergebnis ablesbar.
Welche Folgen kann eine Allergie auf Implantate haben?
Die Allergie auf ein Implantat kann gefährlich werden, wenn sie nicht erkannt und ihre Auslöser nicht abgestellt werden. Wenn die allergische Reaktion längere Zeit anhält, wird der gesamte Organismus belastet, was zu ernsthaften Erkrankungen führen kann. Wenn eine Titanallergie unbehandelt bleibt, können Autoimmunerkrankungen, Stoffwechselstörungen, Intoxikationen und Entzündungsreaktionen die Folge sein.
Was kann man bei Allergien auf ein bestimmtes Material tun?
Wenn ein Patient von seinen Unverträglichkeiten weiß, sollte er vor einer Implantatbehandlung mit dem Zahnarzt erörtern, ob Implantate bei bestehenden Allergien überhaupt Sinn ergeben. Falls die Implantatversorgung nicht sinnvoll sein sollte, kann der Zahnarzt Alternativvorschläge machen. Sollte das Implantat bereits im Kiefer des Patienten integriert sein und eine Allergie mit ernsten Reaktionen tritt auf, ist das Implantat zu entfernen und durch alternative Behandlungslösungen ersetzt werden. Keramikimplantate oder Brücken auf Eckpfeilerzähnen sind möglich und beugen Titanallergien und anderen Unverträglichkeiten auf jeden Fall vor.
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Wie lässt sich eine allergische Reaktion bei Zahnimplantaten vermeiden?
Eine allergische Reaktion kann vermieden werden, wenn der behandelnde Zahnarzt vor der Implantatversorgung genau über den Gesundheitszustand seines Patienten, wie beispielsweise einer möglicher Titanallergien, Bescheid weiß.
Besteht eine chronische Krankheit oder hat ein Patient eine erhöhte Entzündungsneigung, sollte wegen einer möglichen Allergie gegen Implantate von dieser Behandlung abgesehen werden. Jedes Implantat stellt einen Fremdkörper dar, welcher einen Dauerreiz auf die Selbstheilungskräfte ausübt. Der Stress im Körper durch die allergische Reaktion kann dann sogar chronische Krankheiten begünstigen.
Wie erfolgt die Behandlung beim Zahnarzt?
Um herauszufinden, ob eine Titanallergie oder auch eine andere Unverträglichkeit gegen Implantate vorliegt, müssen die verwendeten Werkstoffe genau aufgeschlüsselt werden. Sollte eine Materialunverträglichkeit vorliegen, die eine psychosomatische Ursache hat, muss der Zahnarzt mit anderen Ärzten eng zusammenarbeiten.
Für Allergietests ist in der Regel ein Hautarzt zuständig. Aber auch Psychologen, Immunologen und Ärzte für innere Medizin müssen bei Bedarf zurate gezogen werden. Diese Ärzte sind nur für die Diagnose der Implantat-Allergie zuständig. Der Zahnarzt bleibt für den Patienten aber der Hauptansprechpartner.
Welche Alternativen gibt es zu einem Zahnimplantat aus Titan?
Eine Alternative zu einem Zahnimplantat aus Titan ist ein Implantat, welches mit einer Keramikoberfläche versiegelt wurde. So können allergieauslösendes Nickel und Zinn nicht in das Implantat eindringen. Diese sind auch als Anti-Allergie-Zahnimplantate bekannt und werden seit Jahren in Zahnarztpraxen verwendet. Darüber hinaus ist die Behandlung mit Keramikimplantaten möglich. Diese bestehen aus Zirkonoxid und fallen durch ihre weiße Farbe auf, die für ein ästhetisches Ergebnis sorgen und gut verträglich sind.
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