Pulpa

Pulpa - lat. für "Fleisch" auch das Zahnmark im Inneren des Zahns

Kaltes oder warmes Essen und Trinken verursacht bei vielen Menschen oft stärkere Schmerzen an den Zähnen. Diese Warnsignale sollte man ernst nehmen. Womöglich handelt es sich um eine Entzündung der Pulpa. Das ist ein Fall für den Zahnarzt.

Was ist die Pulpa?

Pulpa und ZahnDas Wort "Pulpa" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Fleisch". In der Zahnmedizin steht Pulpa für das Zahnmark. Ist die Pulpa entzündet, dann führt das zu den beschriebenen starken Zahnschmerzen. Helfen kann hier nur der Zahnarzt. Er kann dem Patienten nicht nur sofort die Schmerzen einer eventuell entzündeten Zahn Pulpa nehmen. Mit einer gezielten Behandlung gelingt es ihm in den besten Fällen, die Pulpitis zu stoppen. Pulpitis - das ist das zahnmedizinische Wort für die entzündliche Erkrankung des Zahnmarks.

Aufbau der Pulpa

Gesund und ohne Zahnschmerzen ruht der Zahnnerv in seiner schützenden Pulpa. Sie füllt das Innere des Zahns aus. Dieser Innenraum wird aus dem harten Äußeren des Zahns geformt und erstreckt sich von der Zahnwurzel bis hin zur Zahnkrone.

Die weiche Pulpa wird in dieser Pulpen Höhle neben Bindegewebe auch von zarten Blut- und Lymphgefäßen umgeben. Diese Gefäße verlaufen in feinen Röhren, sogenannten Dentin Kanälen. Auch die Empfindungen des Zahns eilen durch solch dünne Röhrchen und führen entlang seiner Nervenstränge bis hin zum Gehirn. Deshalb spüren wir, wenn etwas nicht in Ordnung ist, mehr oder weniger heftige Zahnschmerzen. Diese Schmerzen sind also nichts anderes als Warnsignale.

Wie entsteht eine Pulpitis (Entzündung der Pulpa)?

Anatomie des ZahnesPulpitis entsteht, wenn der Zahn nicht mehr intakt ist. Das kann eine bis in die Tiefe reichende Karies sein, das berühmte "Loch im Zahn". Auch eine Füllung, die undicht geworden ist, kann zur Entzündung der Pulpa führen, genau so wie ein Trauma, das ist ein Zahnunfall. Bakterien dringen  in den Zahn ein, sie zerstören die weiche Zahnsubstanz Dentin und entzünden das Zahnmark. Die Pulpa wird zerstört.

Folgen einer Pulpitis (Entzündung der Pulpa)

Die Folge ist zunächst eine höhere Empfindlichkeit der Zähne, gefolgt von starken pochenden Zahnschmerzen. Ist das Zahnmark entzündet, spricht man von einer eitrigen Pulpitis. Eine Zahnentzündung ist äußerst schmerzhaft. Oft verschlechtert sich der Zustand des Patienten, wenn er sich hinlegt. In wenigen Fällen jedoch geht eine Zahnentzündung der Pulpa ohne Schmerzen daher.

Behandlung einer entzündeten Pulpa (Zahnentzündung)

Eine Pulpitis sollte grundsätzlich von einem Zahnarzt behandelt werden. Der Zahnarzt stellt auch fest, ob es sich um eine reversible Erkrankung der Pulpa handelt. In dem Fall gesundet das Zahnmark wieder von selbst.

Handelt es sich um eine irreversible, also unumkehrbaren Entzündung der Pulpa, kann der Zahnarzt eine Wurzelkanalbehandlung einleiten. In diesem Fall entfernt er das Zahnmark aus dem Wurzelkanal, erweitert ihn und entfernt das infizierte Dentin, das den Wurzelkanal umgibt, indem er das Dentin heraus feilt. Anschließend füllt er den Wurzelkanal.

Karies als Ursache für eine Pulpitis (Entzündung der Pulpa)

Karies zerstört die ZähneIst eine Karies die Ursache für die Entzündete Pulpa (Pulpitis), reinigt der Zahnarzt zusätzlich auch noch die beschädigte Stelle und trocknet sie. Zusätzlich kann er den Hohlraum mit steriler Baumwolle füllen, die er zuvor mit einem Desinfektionsmittel getränkt hat.

Entzündete Pulpa und Zahnentfernung

Manchmal kann der Zahnarzt bei einer fortgeschrittenen Pulpitis den betroffenen Zahn auch durch keine noch so ausgeklügelte Gegenmaßnahme mehr retten. Er muss ihn entfernen. Doch selbst im schlimmen Fall des Totalverlustes eines betroffenen Zahns gibt es erstklassige und nachhaltige Hilfe. Dann nämlich schließt der Zahnarzt mit hochwertigem Zahnersatz, zum Beispiel durch Zahnimplantate, die Zahnlücke. Ein wichtiger Vorteil des fest im Kiefer verankerten Zahnersatzes ist, neben einer guten Ästhetik auch ein hoher Komfort beim Kauen.

Zahnwurzelentzündung der Pulpa vermeiden

Professionelle Zahnprophylaxe gegen PulpitisDamit es nicht so weit kommt, hilft gute Prophylaxe. Dazu gehört eine ausgiebige Mundhygiene, bei der die Zähne nach jedem Essen, morgens und abends, gründlich gereinigt werden. Wichtig ist es, dabei jeden einzelnen Zahn zu putzen und auch die Zahnzwischenräume nicht zu vergessen. Gute Hilfsmittel dafür sind Interdental-Bürsten und Zahnseide. Geputzt werden sollte vorsichtig, um den Zahnschmelz nicht zu beschädigen. Die Zahnbürste, am besten mit einem mittleren Härtegrad, sollte man alle zwei Monate austauschen.


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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 12.02.2021 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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