Implantatentzündung
Entzündung am Implantat - Therapie bei einer Implantatentzündung - Behandlung der Periimplantitis
Durch die ästhetische Zahnheilkunde ist ein kontinuierlicher Anstieg an Implantaten zu beobachten. Parallel zur durchaus sinnvollen Implantologie erhöht sich die Anzahl der mit Implantaten zusammenhängenden Erkrankungen, zu denen die Periimplantitis zählt. Die Ursachen sind vielfältig und oft wird diese schwere Erkrankung sehr spät entdeckt, da sie in vielen Fällen keine oder nur sehr geringe Beschwerden verursacht.
Was ist eine Implantatentzündung?
Bei einer Periimplantitis handelt es sich um einen entzündlichen Prozess im Gewebe, der das Implantat umgibt. Wird diese Entzündung, auch periimplantäre Mukositis genannt, zu spät entdeckt, greift sie vom Zahnfleisch auf den Knochen über und führt, wie die Parodontitis, zum Abbau des Kieferknochens und gleichzeitiger Gefährdung der Implantate oder noch bestehender Zähne.
Ist der Prozess so weit fortgeschritten, ist die periimplantäre Mukositis in eine periimplantäre Ostitis (Knochenentzündung) übergegangen. Trotz dieser Differenzierung wird der Begriff Periimplantitis für jedes Stadium des Krankheitsverlaufes verwendet.
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Was sind die Ursachen einer Periimplantitis?
Damit sich eine schwere Entzündung wie die Periimplantitis ausbilden kann, müssen zwei wichtige Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen handelt es sich um den Fall, dass sich schädliche Bakterien an die Oberfläche des Implantats anheften können und zum anderen muss das Gewebe eine Entzündungsreaktion produzieren. Ist diese Grundkonstellation gegeben, kommt es zum entzündlichen Prozess.
Nicht bei jedem Menschen reagiert das Immunsystem mit einer entsprechenden Reaktion, sodass die bakterielle Infektion in Form einer Periimplantitis ausbleibt. Dies liegt unter anderem an der immun genetischen Konstellation. Abhängig davon werden bestimmte Abwehrzellen aktiviert, die spezielle Enzyme freisetzen. Kommt es zur übermäßigen Freisetzung von Eiweiß abbauenden Enzymen, wie Matrixmetalloproteinasen oder Tumor Nekrose Faktoren, wirkt sich dies auf den Knochenabbau problematisch aus.
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Welche Risikofaktoren bedingen eine Entzündung am Implantat?
Verschiedene Faktoren können als Auslöser einer Periimplantitis ausgemacht werden.
Rauchen
Die Ursachen für eine Periimplantitis sind vielfältig. Neben der bakteriellen Infektion bildet das Rauchen einen großen Risikofaktor. Dies gilt für die erfolgreiche Einheilung eines Implantats sowie für das Auftreten eines entzündlichen Prozesses. Gleichzeitig wird die Diagnose durch weniger ausgeprägte Periimplantitis Symptome erschwert.
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Zu hohe Knochendichte
Biologisch-anatomische Faktoren wie ein zu dichter Knochen kann ebenfalls ursächlich für eine Entzündung am Implantat sein. Begründet wird dies mit der schlechteren Durchblutung des Knochens und der Gefahr der Knochenüberhitzung im Rahmen der Implantat Bohrung. Wird das Implantat in einen zu schmalen Knochen eingebracht, bleibt nur wenig Raum für den Knochen selbst und es kann zu einer Mangelernährung kommen. Dies begünstigt ebenfalls entzündliche Prozesse. Daher verwenden wir oftmals Schmal Implantate, die einen viel kleineren Durchmesser als die Standard-Implantate haben. Darüber hinaus wird spekuliert, ob zweiteilige Implantate häufiger Implantat Entzündungen bedingen als einteilige Systeme.
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Fehler beim Einsetzen des Implantats
Ein wichtiger Punkt ist die Vorgehensweise im Rahmen der Implantation. Kommt es bereits während des Einsetzens des Implantats zu Fehlern, sind Komplikationen die Folge. Dazu zählt ein zu hoher Druck im Rahmen der Implantatbohrung, der bereits früh zu Komplikationen am Zahnimplantat führen kann. Ein Hämatom nach Operation kann ebenfalls die Durchblutung und Versorgung von Zahnfleisch und Knochen gefährden und zu fortschreitenden entzündlichen Prozessen führen.
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Mangelnde Mundhygiene
Ein Faktor, der von jedem Implantat Träger gezielt beeinflusst werden kann, ist die Mundhygiene. Eine regelmäßige Reinigung durch den Patienten und die wiederholte professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt sind wichtige Vorbeugemaßnahmen.
Parallel dazu muss der Zahnarzt den gesamten Zahnersatz so konstruieren, dass die Implantat Pflege problemlos möglich ist. Vorbeugend kann das Versiegeln des Mikrospalts eine sinnvolle Maßnahme sein, um das Eindringen von Bakterien zu verhindern.
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Vorerkrankungen
Auch Krankheiten, die die Immunabwehr herabsetzen, können eine Implantatentzündung bedingen. In diesem Kontext sei auf die Behandlung von Osteoporose und Knochentumoren hingewiesen. Gleiches gilt für immunsuppressive Medikamente.
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Welche Symptome sind charakteristisch?
Die Periimplantitis Symptome reichen von nicht vorhandenem bis zu starkem Bluten während der Zahnpflege oder der Entleerung von Eiter im Bereich des Implantates. Vor allem bei Rauchern sind nur selten bereits im Frühstadium Symptome zu erkennen. Ein bevorzugt vom Zahnarzt sichtbares Symptom ist ein stark rötlich gefärbtes Zahnfleisch im Bereich der Implantate.
Dies ist wiederum ein Grund mehr, um keinen der regelmäßigen Vorsorgetermine und Sitzungen zur professionellen Zahnreinigung zu versäumen, um auftretende Entzündungen durch gezielte Maßnahmen abzuklären und entsprechende Schritte einzuleiten.
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Wie wird eine Periimplantitis diagnostiziert?
Eine Implantatentzündung ist zumeist schon durch eine äußerliche Betrachtung sofort sichtbar. Die folgenden Symptome sind für eine Periimplantitis typisch und können weitere Hinweise auf eine Erkrankung liefern:
- Das Zahnfleisch ist dunkelrot verfärbt und geschwollen. Es blutet zumeist bei Berührung. Oft ist bereits das Anpusten mit zahnmedizinischem Gerät als Auslöser der Blutung ausreichend.
- Das Zahnfleisch schmerzt bei Berührung. Die Zahnfleischtaschen sind stark ausgeprägt.
- Bei Berührung kommt es zur Sekret-/Eiterentleerung.
Eine schwere Form der Periimplantitis wird mittels Röntgendiagnostik und durch Laboruntersuchungen festgestellt. Knochenabbau ist zumeist dadurch ersichtlich, dass die Implantatwindungen frei liegen.
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Welche Folgen sind möglich?
Wird eine bestehende leichte Entzündung als periimplantäre Mukositis übersehen, kann sich diese innerhalb eines unbestimmten Zeitrahmens zur massiven Knochenentzündung ausweiten. Die Folge ist ein mit Zahn- und Implantatverlust einhergehender Knochenabbau.
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Wie wichtig ist eine besondere Pflege?
Eine besondere Pflege ist außerordentlich wichtig. Voraussetzung ist jedoch, dass das Implantat so konstruiert ist, dass eine Pflege problemlos möglich ist.
Zusätzlich zu den regelmäßigen Kontrollterminen und der professionellen Reinigung der Zähne beim Zahnarzt beugt eine gezielte Pflege der Bildung von Entzündungen vor.
Pflegetipps zur Mundhygiene mit Implantaten
Ideal ist die Verwendung einer elektrischen Zahnbürste, um die Zähne gründlich zu reinigen. Die Zwischenräume werden mittels Interdentalbürsten und speziellen Zahnseiden gründlich gereinigt. Vom Zahnarzt empfohlene antibakterielle Mundspülungen und Gels reduzieren das Risiko, das sich schädliche Bakterien anlagern, zusätzlich.
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Wie erfolgt die Behandlung (Therapieansätze bei der Periimplantitis)?
Die Implantatentzündung Behandlung ist ähnlich der Behandlung einer Parodontitis. Im ersten Schritt müssen alle auf der Implantatoberfläche anhaftenden Beläge entfernt werden.
Die raue Implantatoberfläche wird dazu mittels spezieller Geräte gereinigt und geglättet, das Zahnfleisch wird zumeist aufgeklappt. Mittels der Airflow Methode wird eine Abstrahlung der Implantate ohne Zahnfleischaufklappung ermöglicht. Es besteht jedoch die Möglichkeit von Luft- und Salzeinpressungen ins Gewebe. Daher ist häufig die Gabe von Antibiotika ein wichtiger Therapieschritt.
Im Anschluss an diese Maßnahmen müssen die Ursachen und Risiken durch Maßnahmen wie die Mikrospaltversiegelung und eine optimierte Implantat Pflege beseitigt oder minimiert werden. Ist ein fortgeschrittener Knochenabbau festzustellen, werden Rekonstruktionsmaßnahmen ergriffen.
Pfeiler der Behandlung
- Schritt 1: Beseitigung der bakteriellen Besiedlung durch Desinfektion und Antibiotikagabe.
- Schritt 2: Beseitigung der Ursachen der Entzündung (Verbesserung der Implantat Pflege, Belastungsumstellung, Korrektur von Unebenheiten und Zwischenräumen)
- Schritt 3: Durchführung von Knochenaufbaumaßnahmen
Zeigen die aufgeführten Methoden keine Erfolge, bleibt in einem letzten Schritt nur noch die Entfernung des Zahnimplantats.
Unterscheidung zwischen chirurgischen und nicht chirurgischen Therapieansätzen
Abhängig vom Ausmaß der Entzündung stehen unterschiedliche Therapieansätze zur Auswahl. Ob chirurgische Maßnahmen ergriffen werden müssen, hängt vom Stadium der Entzündung den daraus resultierenden Folgen ab.
Ist noch kein Abbau des Knochens zu verzeichnen, reichen herkömmliche Maßnahmen ohne chirurgische Eingriffe aus. Im ersten Schritt müssen alle auf dem Implantat anhaftenden Beläge unter Verwendung verschiedener Instrumente, Ultraschallgeräten und/oder Laser entfernt werden.
Die Folgebehandlung wird auf den Fortschritt der Erkrankung abgestimmt und kann die Gabe von Antibiotika oder eine einfache lokale Behandlung mit Medikamenten umfassen. Das Einbringen kleiner Chips, die über einen gewissen Zeitraum bakterienhemmende Wirkstoffe abgeben, ist ebenfalls eine wirkungsvolle Alternative.
Ist das Knochenmaterial bereits geschädigt, ist eine chirurgische Maßnahme unverzichtbar. In diesem Fall handelt es sich bereits um eine schwere Periimplantitis. Im Rahmen des Eingriffs wird die durch die Entzündung verursachte Knochentasche mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Diese Maßnahme bewirkt eine feste Wiederverankerung des Implantats und schützt vor dessen Verlust.
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Häufige Fragen und Antworten
- Wie erfolgt die Behandlung Periimplantitis?
- Ist die Periimplantitis weiter fortgeschritten, wird wie bei Parodontitis eine photodynamische Therapie mit dem Helbo-Laser angewendet. Hierbei werden in mehreren Sitzungen Keime und Bakterien zuverlässig abgetötet und der Gewebeabbau gestoppt.
- Periimplantitis was tun?
- Eine anfängliche Periimplantitis kann mithilfe spezieller Spüllösungen und einer professionellen Reinigung des Zahnimplantates sowie des Zahnfleisches beseitigt werden. In manchen Fällen ist auch die Anwendung von Antibiotika notwendig.
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