Implantatverlust
Wie kann ich mich vor Implantatverlust schützen? - Bedeutung einer regelmäßigen Implantatkontrolle und umfassenden Implantatpflege
Es ist ein sehr ärgerliches Szenario, wenn sich nach einer aufwendigen Operation in der Kieferchirurgie mit verbundener Implantation das Implantat lockert und nicht langfristig stabil im Kiefer verbleibt. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Wir stellen Ihnen die Ursachen für Implantatverlust vor und klären auf, wie Sie einen Implantatverlust verhindern können und was getan werden kann, wenn er nicht mehr abzuwenden ist.
Was passiert beim Implantatverlust?
Bei einem Zahnimplantat handelt es sich letztlich um einen Fremdkörper im eigenen Mund, der mit einem hohen Aufwand eingesetzt wird. In der Regel bereiten Implantate zwar keine Sorgen; vor allem in der Einheilungsphase kann es aber zu Komplikationen kommen. Lockert sich ein Implantat, sodass es wieder herausgenommen oder sogar ersetzt werden muss, wird von Implantatverlust gesprochen.
Dabei entzündet sich zumeist auch das Zahnfleisch und schwillt an, dabei geht die Entzündung oft auch mit Eiterbildung einher. Als Implantatverlust wird aber auch die Situation bezeichnet, in der Zahnersatz aufgrund von Schäden ausgetauscht werden muss, da letztendlich auch die Haltbarkeit eines künstlichen Zahns begrenzt ist.
- Zahnimplantate - Titanen im Knochen
- Osseointegration - Implantateinheilung zur sicheren Implantatverankerung
- Zahnfleischentzündung (Gingivitis) - Die Vorstufe einer Parodontose erkennen und zielgerichtet therapieren
Welche Ursachen kann Implantatverlust haben?
In der Einheilphase ist das Implantat noch nicht fest mit dem Knochen verwachsen, weshalb es auf Überlastungen besonders empfindlich reagiert. Häufig ist genau, dass der Grund für ein sich lockerndes Implantat, welches entfernt werden muss.
Andernfalls wären weitere Entzündungen und ernste Folgen für den gesamten Kauapparat die möglichen Konsequenzen. Ist ein Implantat erst einmal locker, ist ohnehin nicht damit zu rechnen, dass es noch mit dem Kiefer verwächst. Die Zeit bis zur vollständigen Belastbarkeit der Implantate wird im Oberkiefer etwa mit sechs, im Unterkiefer mit rund drei Monaten angesetzt.
Auch mangelnde Mundhygiene oder eine Infektion direkt nach dem Einsetzen können Auslöser für diese Komplikationen sein. Die im Mundraum befindlichen Bakterien befallen dabei zunächst die Schleimhaut um das Implantat herum, die daraus resultierende Entzündung wird als Mukositis bezeichnet.
Aus einer Mukositis kann sich schnell eine Periimplantitis entwickeln, welche eine Entzündung des umliegenden Gewebes meint. Eine Periimplantits führt unbehandelt zu Knochenabbau, wodurch es zum Implantatverlust kommen kann. Darüber hinaus können auch Materialunverträglichkeiten ursächlich für den Implantatverlust sein. Genussmittel wie Alkohol, Nikotin und Tabak können zu einer Verschlechterung der Durchblutung des Zahnfleischs führen, wodurch sich das Implantat ebenfalls lockern kann. Eine Periimplantitis ist dabei sowohl hinsichtlich Symptomen und Behandlung einer Parodontose gleichzusetzen.
Welche Hinweise deuten auf Implantatverlust hin?
Eine Periimplantitis lässt sich am Auftreten verschiedener Symptome nachweisen. So ist eine erhöhte Blutungsneigung und Schwellung des Zahnfleischs festzustellen. Beim Zähneputzen und der Zahnzwischenraumreinigung spuckt der Patient zumeist Blut. Aber auch Mundgeruch kann die Folge einer Periimplantitis sein.
- Therapie bei einer Implantatentzündung - Behandlung der Periimplantitis
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- Allergie Implantate - Vorzeigebeispiel für Metallunverträglichkeiten im Mundraum
- Implantat-Risiko - Sichere Implantattherapie unter Beachtung von Risikofaktoren
Wie kann Implantatverlust vorgebeugt werden?
Aus dem Wissen um die Ursachen von Implantatverlust ergeben sich auch die Möglichkeiten, Risiken für Schäden am Zahnersatz zu minimieren. Menschen, die vom sogenannten Bruxismus, also dem nächtlichen Zähneknirschen, betroffen sind, sollten dies bereits im Vorfeld durch eine Schiene vom Zahnarzt behandeln lassen. Ebenso ist kompetente Beratung von einem Zahnarzt vor der Implantation eine Selbstverständlichkeit. Er überprüft den Kiefer auf seine entsprechende Eignung für eine Implantation.
Insbesondere bei älteren Menschen nimmt die Stabilität beispielsweise durch Parodontose ab, was den Implantatverlust begünstigt. Hier kann es nicht schaden, eine zweite Meinung bei einem weiteren Zahnarzt einzuholen. Denn solche Komplikationen können nicht nur sehr unangenehm und schmerzhaft sein, sie sind letztlich auch teuer. Denn der Patient muss nach der Abheilung eine zweite Operation für weiteren Zahnersatz finanzieren.
- Bruxismus - Behandlung von Zähneknirschen beim Zahnarzt
- Parodontose - Angst- und schmerzfreie Behandlung beim Zahnarzt
Wahl von hochwertigem Zahnersatz
Nicht immer liegt es am menschlichen Organismus, wenn die Zahn-OP ungünstig verläuft. In einigen Fällen ist der Implantatverlust auch ganz schlicht auf mechanische Schäden zurückzuführen.
Hochwertige Premium-Implantate, beispielsweise von Dentsply Friadent Ankylos, Xive oder Frialit-2, haben sich aufgrund der langen Haltbarkeit bewährt. Außerdem zeigen sich viele dieser Hersteller sehr kulant, wenn es frühzeitig zu Beschädigungen am Implantat kommt. Die Investition in hochwertige Zahnimplantate lohnt sich, zumal die Lebensdauer zumeist erheblich größer ausfällt.
- Ankylos Implantate - Premium Implantate der neuesten Generation
Vermeidung von Überlastungen in der Einheilphase
Zu guter Letzt sollte natürlich auch die Überlastung in der Einheilphase vermieden werden. Damit die Belastung der Implantate auch nach der kritischen Anfangsphase nicht zu groß ausfällt, sind seit einiger Zeit auch Implantate mit Dämpfung erhältlich, die die Materialbeanspruchung verringert und in der Folge das Risiko von Schäden minimiert. Dieses Verfahren ist ein Stück weit aus der Natur abgeschaut:
Unsere Zähne verfügen ebenso über eine Art Dämpfung, die durch die Elastizität der natürlichen Fasern im Zahnhalteapparat erreicht wird.
Umfassende Implantatpflege
Um einem Implantatverlust vorzubeugen, sollten regelmäßige Implantatkontrollen beim Zahnarzt durchgeführt werden. Denn nur auf diese Weise können Mukositis und Periimplantitis rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
So können antikbakterielle Mundspüllösungen angewandt werden, um eine Ausbreitung von Infektionen und Entzündungen zu vermeiden. Eine umfassende Mundhygiene einschließlich regelmäßiger Zahnzwischenraumreinigung ist für den Implantaterhalt unerlässlich. Auf eine halbjährlich durchgeführte professionelle Zahnreinigung und Prophylaxe beim Zahnarzt sollte ebenfalls nicht verzichtet werden.
Da ein übermäßiger Tabakkonsum eine Parodontose Risiko darstellt, gilt es, den Nikotinkonsum weitestgehend einzuschränken.
- Implantatpflege - Initiative für langfristigen Implantaterhalt
- Mundspülung im Test - Zahnzwischenraumreinigung als Schutz vor Plaque, Gingivitis und Parodontose
- Chlorhexamed - Antibakterielle Mundspüllösung
- Tipps für eine umfassende Mundhygiene von Zahnarzt Dr. Seidel
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Was ist beim Ersatz eines Implantats zu beachten?
Konnte der Implantatverlust nicht verhindert werden, muss ein Austausch erfolgen. Mögliche Ursachen für den Verlust, zu denen beispielsweise auch Parodontitis zählen kann, müssen natürlich zuvor behandelt werden. Zudem muss das entzündete Zahnfleisch vollständig abheilen.
Welcher Zeitraum dazu notwendig ist, entscheidet der behandelnde Zahnarzt im konkreten Fall.
Letztlich müssen alle Schritte der Behandlung wiederholt werden, die auch schon für das erste Implantat notwendig wurden. So können Knochenaufbaumaßnahmen ergriffen werden, um den Kieferknochen aufzubauen und auf diese Weise eine Implantation zu ermöglichen. In der zahnärztlichen Praxis findet dabei zumeist Knochenersatzmaterial Verwendung.
- Augmentation - Knochenaufbau auch bei starkem Knochenverlust
- Knochenersatzmaterial - Künstlicher Knochen beim Zahnarzt
- Implantation - Einsatz eines Zahnimplantats beim Zahnarzt in Berlin
Welche Kosten fallen an?
Grundsätzlich fallen bei einem Implantatverlust zum einen weitere Laborkosten für das neue Implantat, zum anderen auch Kosten für die zusätzliche Behandlung an. Die Kosten für ein Einzelimplantat samt der Behandlungskosten betragen in etwa zwischen 1.800 und 3.000 Euro. Unter bestimmten Voraussetzungen wird ein Anteil dieser Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt.
Wer übernimmt die Kosten?
Bei einer Versicherung im System der gesetzlichen Krankenkassen wird ein Festzuschuss von 20 Prozent gewährt. Wurde mindestens fünf Jahre lang ein Bonusheft geführt, welches regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt dokumentiert, kann dieser Festzuschuss auf 30 Prozent gesteigert werden.
Um soziale Härten abzumildern, kann bei geringem Einkommen auch der doppelte Festzuschuss gewährt werden. Dabei ist aber zu beachten, dass dieser Zuschuss sich an der günstigsten medizinischen Lösung orientiert - und das ist in den meisten Fällen eine Brücke. Privatpatienten oder gesetzlich versicherte, die im Besitz einer Zahnzusatzversicherung sind, erhalten zumeist höhere Kostenerstattungen. Die genaue Regelung der Übernahme hängt dabei vom gewählten Tarif ab, hier können keine generalisierenden Annahmen getroffen werden.
Lohnen sich Vollkaskoimplantat und Implantatschutzbrief?
Die Begriffe "Vollkasko" als auch "Schutzbrief" sind aus dem Bereich der Kfz-Versicherung bekannt und erwecken den Eindruck, es handle sich hier um eine risikofreie Variante von Zahnersatzleistungen. Davon kann bei den am Markt verfügbaren Angeboten keine Rede sein: Das größte Risiko des Implantatverlustes haben die Patienten während der ersten sechs Monate nach der OP.
Genau in diesem Zeitraum wird der Ausfall und eine erneute Behandlung bei den Vollkaskoimplantaten aber nicht übernommen, sondern auf den Kunden abgewälzt. Wird dann - was am wahrscheinlichsten ist - eine erneute Therapie aufgrund des Implantatverlustes notwendig, tragen Patient und Krankenkasse alle Kosten. Weiterhin kommt es zu Leistungsausschlüssen, wenn die Prophylaxe durch den Patienten nicht wahrgenommen wird. Sollten die Leistungen eines solchen Vollkaskoimplantates in Betracht gezogen werden, müssen unbedingt vorher alle Vertragsdetails und Ausschlussgründe in Erfahrung gebracht und abgewogen werden.
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