Implantat - Risiken und Probleme
Implantatrisiken - Sichere Implantattherapie unter Beachtung von Risikofaktoren
Grundsätzlich zählt das Einsetzen eines Zahnimplantats in der Kieferchirurgie zu den risikoarmen Eingriffen. Vorausgesetzt, der Implantologe verfügt über das entsprechende Fachwissen durch eine fundierte
Wann spricht man von einem Implantat Risiko?
Von einem Risiko spricht man immer dann, wenn bestimmte Voraussetzungen die unkomplizierte Einheilung des Implantats und den langfristigen Erfolg des Eingriffs gefährden oder behindern. Differenziert wird in diesem Fall zwischen:
- intraoperativen und
- postoperativen Komplikationen.
Während intraoperative Komplikationen bereits während der Operation auftreten können, entwickeln sich postoperative Komplikationen zu einem späteren Zeitpunkt in Form einer Früh- oder Spätkomplikation.
- Zahnimplantate - Titanen im Knochen
- Implantation - Setzen eines Zahnimplantats beim Zahnarzt in Berlin
Intraoperative Risiken
Intraoperative Risiken bezeichnen Komplikationen, die während der Implantation auftreten können. Hierzu zählen die Verletzung von Nerven, Weichteilen und der Kieferhöhle ebenso wie von Zahnwurzeln der Nachbarzähne. Durch eine Verletzung des Unterkiefer- oder Zungennervs können sich dabei Taubheitsgefühle einstellen. Aber auch Unverträglichkeitsreaktionen auf das verwendete Anästhetikum werden hierunter subsumiert.
- Zahnnerv - Verantwortlich für das Schmerzempfinden am Zahn
- Lokalanästhesie - Vorübergehende Schmerzausschaltung beim Zahnarzt
Postoperative Risiken
Postoperative Risiken bezeichnen Komplikationen, die nach der Implantation auftreten. Hierunter werden Komplikationen erfasst, die direkt nach der Implantation auftreten (Frühkomplikation), und denen, die im weiteren Verlauf auftreten (Spätkomplikationen).
- Frühkomplikationen
Zu den Frühkomplikationen zählen Schwellungen, Blutungen und Schmerzen. Ebenso werden hierunter Wundheilungsstörungen und Blutergüsse erfasst. Entzündungen und Infektionen durch bakterielle Besiedlung zählen auch zum Bereich der Frühkomplikationen.
Das Abklingen von Entzündungen und Schwellungen kann durch das Meiden von körperlicher Anstrengung, Wärme und UV-Strahlung vermieden werden.
- Ablauf der Wundheilung im Mund
- Zahnfleisch geschwollen - Ursachen für Zahnfleischschwellungen und Aphten
- Schmerzen am Implantat - Wenn der Zahnersatz nach der Implantation schmerzt
Unter Spätkomplikationen werden Schäden am Implantat oder befestigten Zahnersatz erfasst. Dazu zählen Materialermüdung und Verschleiß ebenso wie Bruch und Lockerung durch Überbelastung.
Wie kann das Risiko von Zahnimplantaten bestimmt werden?
Die Risiken der unterschiedlichen Komplikationen können zum Teil durch den Zahnarzt bestimmt werden. Teilweise besitzt jedoch auch der Patient Einfluss auf den postoperativen Verlauf der Einheilung und Gesunderhaltung.
Röntgenbilder informieren über den Zustand des Kieferknochens und seine Fähigkeit, Implantaten die nötige Stabilität zu verleihen. Vor allem bei älteren Menschen kann es sinnvoll sein, eine ausführliche Anamnese in Bezug auf bestehende Knochenstoffwechselerkrankungen zu erstellen oder bei Beschwerdefreiheit entsprechende Untersuchungen wie eine Knochendichtemessung vorzunehmen. Vor allem dann, wenn eine aufwendige Sanierung mit Implantaten geplant ist. Die allgemeine Anamnese ist bei jeder Altersgruppe unverzichtbar, um alle Risikofaktoren zu erfassen und das Risikopotenzial weitestgehend zu erkennen und zu reduzieren.
- Osseointegration - Ablauf der Implantatheilung
- Digitales Röntgen - Grundvoraussetzung bei einer umfangreichen Zahnsanierung?
Wer trägt ein besonders hohes Risiko?
Die Gefahr von kurz- oder langfristigen Komplikationen hängt immer vom einzelnen Patienten und von der Erfahrung des Implantologen ab. Osteoporose Patienten bringen im gleichen Ausmaß ein erhöhtes Komplikationsrisiko mit wie Patienten mit unzureichend behandelter Diabetes. Dies gilt ebenfalls für Raucher mit Vorschädigungen durch Parodontose und onkologische Patienten, die sich noch in Behandlung befinden.
Daneben können auch ein bestehender Knochenverlust, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und nächtliches Zähneknirschen eine erfolgreiche Implantation erschweren. Psychische Vorerkrankungen und eine Drogenabhängigkeit gelten ebenfalls als Kontraindikationen für das Setzen eines Zahnimplantats.
In der mehrmonatigen Einheilphase von zwei bis sechs Monaten ist das Risiko des Implantatverlustes bei allen Patienten gegeben, wenn bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllt werden. Laut aktuellsten wissenschaftlichen Studien ist dies jener Zeitraum, in dem die meisten Implantate wieder entfernt werden müssen, da Implantate auf eine übermäßige Belastung besonders sensibel reagieren. In dieser Zeit erfolgt der Neuaufbau des Knochens rund um das Implantat und die Ausbildung der nötigen Stabilität.
Dieser Prozess kann durch falsch gelagerten und Druck ausübenden Zahnersatz gestört werden.
- Knochenschwund (Osteoporose) - Leitsymptom bei Parodontose
- Parodontose - Häufigste Ursache für Zahnverlust
- Raucher und Parodontitis - Dentale Auswirkungen eines übermäßigen Nikotinkonsums
Welche Risikofaktoren können eine erfolgreiche Implantation gefährden?
Krankheiten und Immunschwäche
Diabetiker mit ausgeprägtem Krankheitsbild tragen ein erhöhtes Risiko ausgeprägter Wundheilungsstörungen. Dies gilt ebenfalls für das Entstehen einer Periimplantitis, die bis zum Verlust des Implantats führen kann.
Blutgerinnungsstörungen, Herz-/Kreislauferkrankungen, das Auftreten chronischer Infekte sowie eine mangelnde Mundhygiene gelten ebenfalls als Risikofaktoren für eine erfolgreiche Implantation. Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantation sind eine sehr gute allgemeinmedizinische Betreuung und engmaschige Kontrollen nach der Implantation.
Medikamenteneinnahme
Verschiedene Medikamente reduzieren das Risiko der erfolgreichen Implantation ebenfalls. Dazu zählen Bisphosfonate, die bei Osteoporose und intraossären Metastasen im Rahmen einer onkologischen Erkrankung zur Anwendung kommen. Dies gilt ebenfalls für Patienten, die aufgrund einer onkologischen Erkrankung wie Sklerodermie, Leukämie oder einer rheumatoiden Arthritis mit Zytostatika therapiert werden.
Da in diesen Fällen durch das geschwächte Immunsystem das Risiko von postoperativen Infektionen und einem daraus resultierenden Implantatverlust erhöht ist, sollte zwischen der Implantation und der Ausheilung mindestens ein Jahr liegen.
Ein hohes Risikopotenzial für die erfolgreiche Implantation weist die Gabe von Glucocorticoiden auf. Diese werden bei zahlreichen Autoimmunerkrankungen verabreicht. Vor allem eine hoch dosierte Kortisontherapie kann eine medikamentös verursachte Diabetes oder Osteoporose auslösen. In diesem Fall ist von aufwendigen Vorbehandlungen wie Augmentation, Sinuslift oder Bone Condensing abzusehen und damit auch von Implantationen, die in Abhängigkeit zu diesen operativen Vorbereitungen stehen. Eine Ausnahme bildet die einfache Zahnimplantation.
- Leukämie - Wie äußern sich Krebserkrankungen des Knochenmarks bzw. des blutbildenden Systems?
- Augmentation - Knochenaufbau auch bei starkem Knochenverlust
- Mit Sinuslift Zahnimplantate auch in sehr schwierigen Fällen sicher setzen
- zur Verbreiterung des Kieferknochens
Implantatentzündung (Periimplantitis)
Ein Risiko, das jede Implantation begleitet, ist die Periimplantitis. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Gewebes rund um das Implantat. Diese kann unbehandelt bis zum Implantatverlust führen.
- Wie kann ich mich vor Implantatverlust schützen? - Bedeutung einer regelmäßigen Implantat Kontrolle und umfassenden Implantat Pflege
Wie können diese Probleme behandelt oder sogar verhindert werden?
Bei Diabetikern ist es unverzichtbar, das Krankheitsbild durch die medikamentöse Behandlung gut in den Griff zu bekommen. Engmaschige Kontrollen über einen längeren Zeitraum nach der Implantation und eine sorgfältige Mundhygiene unterstützen bei der Vorbeugung von Wundheilungsstörungen und der Bildung entzündlicher Prozesse. Eine gute allgemeinmedizinische Betreuung reduziert das Risiko ebenfalls. Bei Patienten mit medikamentöser Behandlung durch Kortison und dessen Derivate benötigen eine fachlich gute Beratung durch ihren Zahnarzt, um das individuelle Risiko abzuklären. Dies gilt ebenfalls für Onkologie-Patienten, denen eine Rezidiv Freiheit von mindestens einem Jahr empfohlen wird.
Für alle Patienten, unabhängig davon, ob sie zu einer Risikogruppe zählen oder nicht, ist nach der durchgeführten Implantation eine engmaschige Kontrolle in Abstimmung mit dem behandelnden Implantologen und eine sorgfältige Mundhygiene, einschließlich professioneller Zahnreinigung unverzichtbar. Bereits kleinste Entzündungen sollten umgehend vom Zahnarzt begutachtet werden, um die Ausbreitung des entzündlichen Prozesses durch eine gezielte Behandlung umgehend zu verhindern. Vor allem bei Rauchern ist diesbezüglich das Risiko erhöht.
- Tipps für die richtige Mundhygiene und Zahnpflege von Dr. Seidel aus Berlin
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- Prophylaxe und Dentalhygiene - Für den optimalen Schutz und als Basis für schöne Zähne
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