Fistel - Abszess
Ursache einer Fistel im Mund ist häufig eine Entzündung (auch ohne Zahnschmerzen) am Zahn - Zahnarzt Dr. Seidel erklärt
Eine Fistel (vom lateinischen fistula abgeleitet für Pfeife oder Röhre) im Mund gehört zu den Reaktionen des Organismus auf schädliche Einflüsse. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel, wie Pfeife (Fistula) oder Röhre.
Fisteln sind röhrenartige Verbindungen zwischen inneren Hohlorganen und anderen Organen, die oft als äußere Fisteln an der Körperoberfläche sichtbar werden. Fisteln können an verschiedenen Körperstellen auftreten, aber häufig treten sie im Mundbereich auf.
Was ist eine Fistel?
Keime im Mundraum begünstigen die Entstehung einer Mundfistel. Diese können eindringen, wenn eine mangelnde Mundhygiene oder ein geschwächtes Immunsystem vorliegt. Auch das Rauchen gilt als Risikofaktor. Eine Mundfistel beginnt mit einer kränkelnden Zahnwurzel. Das Immunsystem versucht dagegen anzukämpfen, was zu einer Entzündung führt.
Es bildet sich ein entzündlicher Herd, der an Größe zunimmt und den Knochen zerstört. Die Schmerzen erhöhen sich und der Druck nimmt zu, bis sich der Eiter von der Zahnwurzel in die Mundhöhle entleert, so entsteht eine Art Röhre, die Verbindung von der Entzündung zum Mundraum, der sogenannten Fistelgang. Diese unnatürliche Verbindung wird als Mundfistel bezeichnet.
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Welche Ursachen und Risikofaktoren hat eine Fistel?
Häufigste Ursache für Zahnfisteln sind bakterielle Reizungen an der Wurzelspitze, verursacht durch das Eindringen von Bakterien. Ursachen können sein:
- Mundschleimhautentzündungen
- kranke Zahnwurzeln durch mangelhafte Mundhygiene, Nikotin
- Zahnentzündungen
- viraler Infekt
- geschwächtes Immunsystem
- Wunden im Mund- und Rachenraum
- Druckstellen durch Zahnersatz
Was sind die Symptome eines Abszesses oder einer Fistel?
Die Beschwerden sind im Anfangsstadium gering, da sich die Fistel oft noch nicht an der Körperoberfläche zeigt. Aus diesem Grund wird sie vom Betroffenen als einfache Entzündung wahrgenommen. Im Laufe der Wochen entsteht ein leicht klopfender Schmerz, der von einem anhaltenden Spannungszustand begleitet wird. Die Fistel führt zu einer Anschwellung im Gebiet des erkrankten Zahnes. In der mittleren Phase präsentiert sich diese als Eiterblase, die einen starken lokalen Schmerz verursacht. Sobald der Druck seinen Höhepunkt erreicht, entleert sich das Sekret über den Fistelgang in die Mundhöhle. Die Schmerzen nehmen kurzfristig ab, doch die Zerstörung des Kieferknochens schreitet voran. Wer sich nicht rechtzeitig behandeln lässt, riskiert eine Ausbreitung in das Knochenmark.
Zahnfleischfistel und Abszesse als natürliche Reaktion des Körpers
Eine Fistel kann grob mit einem röhrenförmigen Abflusskanal verglichen werden, der häufig an der Körperoberfläche endet. Sie dient zum Durch- und Abfluss von Flüssigkeit. In der Regel handelt es sich bei der Flüssigkeit um Eiter, der durch einen Abflusskanal abgeleitet wird, der sich oft an der Körperoberfläche befindet. Es wird zwischen angeborenen, künstlich angelegten und krankhaften unterschieden, wobei die krankhaften in der Regel durch einen operativen Eingriff behandelt werden müssen. Oft bildet sich aufgrund der entzündlichen Ursache eine Blase im Mund(Aphten).
Wenn Sie eine krankhafte Mundfistel haben, besteht neben dieser eine bakterielle Entzündung. Diese äußert sich durch eine fühlbare, mit Flüssigkeit gefüllte Schwellung, die Schmerzen, Jucken und ein Druckgefühl auslöst.
Diagnose von Fisteln im Mund
Die Diagnose erfolgt durch den Röntgenbefund und kann durch ein MRT ergänzt werden, um die genaue Lokalisation der Fistel zu bestimmen und die Prognose besser einschätzen zu können. Im Vorfeld erhebt der Zahnarzt im Rahmen der Untersuchung von Zähnen und Zahnfleisch einen optischen Befund, um eventuelle weitere Quellen eines Entzündungsherdes ausschließen zu können. Der abschließende Röntgenbefund durch das bildgebende Verfahren dient der genauen Lokalisierung der Zahnfistel und der Diagnose des Stadiums. Anhand der durch die optische Befundung und die Röntgenaufnahme erhaltenen Informationen leitet der Zahnarzt die entsprechenden Therapiemaßnahmen gegen Fisteln im Mund ein.
Zahnabszess als Anzeichen einer chronischen Infektion
Ein Zahnabszess ist eine röhrenförmige Verbindung zwischen einem Entzündungsherd an der Zahnwurzel und dem Mund. Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Diese dringen bevorzugt durch schadhafte Stellen am Zahn ein und verursachen eine eitrige Infektion an der Wurzelspitze. Wird der Druck zu groß, entleert sich das Sekret über die röhrenförmige Verbindung in die Mundhöhle. Dieser Prozess wiederholt sich kontinuierlich. Im Verlauf des chronischen Entzündungsprozesses kommt es zu immer stärkeren Schmerzen und einer stärker werdenden Schwellung des betroffenen Bereiches.
Behandlungsmethoden von Zahnfisteln
Bei Ihrer Mundfistel wird der Zahnarzt zunächst nach der Ursache suchen. Mundfisteln, die sich aus Entzündungen und Abszessen gebildet haben, müssen regelmäßig mit Antibiotika behandelt werden.
Je nach Größe, Ursache und Sitz kommt eine operative Behandlung durch den Zahnarzt in Betracht. In diesem Fall wird diese im Mund geöffnet und entleert. Auch nach diesem Eingriff wird antibiotisch nachbehandelt, um eine Heilung und einen Verschluss des Kanals zu beschleunigen. Nach Behandlung der Ursache (entzündete Wurzelspitze, Zahnfleischtaschen) durch den Zahnarzt bildet sich diese von selbst zurück.
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Was ist der Unterschied zwischen Zahnfistel und Abszesse am Zahn?
Zahnfistel und einem Abszess am Zahn unterscheiden sich durch ihren Aufbau. Der Verlauf einer Fistel am Zahn beinhaltet eine röhrenförmige Gestalt und ist eine Verbindung zwischen zwei Organen oder einem Organ und der Hautoberfläche. Angestauter Eiter entleert sich selbsttätig über die Öffnung, sobald der Druck im Grund zu hoch wird. Ein Abszess ist ein in sich geschlossener Entzündungsherd und kapselt sich vom umliegenden Gewebe ab und muss chirurgisch geöffnet werden. Nicht behandelte Eiteransammlungen am Zahn verursachen oft schwer lokalisierbare große Schmerzen und Schwellungen. Unbehandelt können diese bis zum Zahnverlust führen.
Wie kann man diese chronische Entzündung verhindern?
Eine Dentalfistel bildet sich im Rahmen einer durch Bakterien verursachten chronischen Entzündung aus, die der Körper ohne therapeutische Unterstützung nicht bekämpfen kann. Verschiedene präventive Maßnahmen unterstützen den Körper, Entzündungsherde erst gar nicht entstehen zu lassen.
Unverzichtbar ist eine gründliche Mundhygiene in Form regelmäßigen Zähneputzens. Schwer zugängliche Stellen und die Zahnzwischenräume werden mit Zahnseide und Interdentalbürstchen sorgfältig gereinigt, um akuten Entzündungen vorzubeugen. Ein Beratungstermin beim Zahnarzt unterstützt den Patienten beim Erlernen der korrekten Putztechniken für eine optimale Reinigung der Zähne.
Ist das Immunsystem geschwächt, haben entzündliche Prozesse eine größere Chance, sich zu einem chronischen Entzündungsherd auszubilden, der sich auch an der Körperoberfläche zeigen kann. Daher zählt die Stärkung des Immunsystems ebenfalls zu den präventiven Maßnahmen, besonders im Hinblick auf eine angeborene Fistel. Passiert es dennoch, dass sich im Wurzelbereich des Zahnes eine Irritation bildet, ist der regelmäßige Zahnarztbesuch ein wirksames Mittel, um diese so früh wie möglich zu entdecken und zu behandeln und eine Fistelbildung zu verhindern.
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Was passiert, wenn eine Mundfistel nicht ausreichend behandelt wird?
Eine Mundfistel ist die Folge einer Entzündungherdes, die eine vollständige Heilung benötigt. Solange der röhrenförmiger Gang nicht geschlossen ist, können neue Keime in die offene Wunde eintreten. Die Fistel kann wieder aufbrechen und sogar den Oberkiefer infizieren, sofern die Zahnwurzel entfernt wurde. Da die Verbindung zwischen Kiefer- und Mundhöhle dünn ist, begünstigt das einen Durchbruch der Mundfistel.
Folgen, wenn eine Mundfistel (lat. Fistula) nicht behandelt wird
Die lokalen Schmerzen fallen zunächst hoch aus, bis sie nach wenigen Wochen spürbar nachlassen, da sich die Entzündung von der Körperoberfläche zurückzieht. Das hat nichts mit einer Heilung zu tun, sondern mit dem Auswurf des Eitersekrets. Der Abszess ist durch das Zahnfleisch bis zur Mundhöhle durchgedrungen. Es droht die dauerhafte Schädigung des Kieferknochens und Knochenmarks. Eine Fistel kann sich bis in den Rachenraum ausbreiten. Es droht Lebensgefahr, da die Infektion zu einer Anschwellung des Rachens und damit zu Atemnot führen kann.
Die Bakterien breiten sich im ungünstigen Fall im gesamten Organismus aus – die Folgen können schwere Schädigungen an den inneren Organen wie Herz oder Niere sein. Eine schwerwiegende Folge ist die Endokarditis, als Herzmuskelentzündung bekannt. Diese Erkrankung des Herzens kann im äußersten Fall tödlich enden.
Infektionen und Wurzelentzündungen
Wie bereits erwähnt, kann sie ein Indikator für eine chronische Infektion sein, die sich z.B. an der Zahnwurzel befindet. An dieser Wurzel kommt es zu einer Ansammlung von Eiter, die ein Abszess verursachen kann und auf eine bakterielle Reizung der Zahn Pulpa deutet, die sich bis auf die Wurzelhaut ausbreiten kann und nicht selten ein apikales Granulom mit sich bringt.
Mit Homöopathie gegen Mundfisteln?
Eine Behandlung mit Medikamenten lindert die Schmerzen, führt aber keine dauerhafte Heilung herbei. Es ist eine Operation erforderlich. Die homöopathische Behandlung erfolgt mit Silicea C4 oder Hekla Lava C5, abhängig vom Schweregrad. Es gilt der gleiche Grundsatz wie beim Medikament: Ohne OP kann keine vollständige Heilung erfolgen.
Die arteriovenöse Fistel
Bei der arteriovenösen Fistel handelt es sich um eine sogenannte Kurzschlussverbindung einer Vene und einer Arterie, die oft eine äußere Fistel an der Körperoberfläche bildet. Im Normalfall fließt das Blut von der Arterie in ein feinstes Kapillarnetz. Die einzelnen Kapillare bündeln sich zu abführenden Venen. Bildet sich eine arteriovenöse Fistel, umgeht das Blut das Kapillarnetz und fließt von der Arterie direkt in die Vene, was eine detaillierte Einteilung der Gefäßanomalie erfordert. Im menschlichen Körper befindet sich im Normalfall nur eine unbedeutende Anzahl dieser Fisteln.
Eine seltene angeborene Fehlbildung stellen größere arteriovenöse Fisteln dar. Sie weisen einen krankhaften Charakter auf und werden durch entsprechende Maßnahmen korrigiert. Als Nebenwirkung einer Arterienpunktion in der Leiste treten diese Fisteln als Komplikation im Ausmaß von 1 % aller durchgeführten Eingriffe auf. Eine Sonderstellung nimmt die künstlich geschaffene arteriovenöse Fistel bei Dialyse-Patienten ein. Sie ermöglicht eine punktionsfähige Vene für die Dialyse; setzt jedoch eine ausführliche Anamnese voraus, um die Anlage und Reifung der Fistel nicht durch Risikofaktoren, wie Diabetes mellitus und andere Kriterien zu gefährden.
Wo können Fisteln (lat. Fistula) und Abszesse auftreten und wo liegen die Ursachen?
Eine der häufigsten inneren Fisteln ist die Sinus Pilonidalis als Steißbeinfistel bekannt. Bei der als Morbus Crohn bekannten chronisch entzündlichen Darmerkrankung treten ebenfalls häufig Fisteln auf, die aufwendige Behandlungen nach sich ziehen, manchmal bis hin zur Fistulektomie. Die Bildung einer Analfistel im Afterbereich (rektovaginale Fistel) wird durch Diabetes gefördert. Eine perianale Fistel(Analfistel) ist eine Entzündung in der Aftergegend. Analfisteln treten am häufigsten im Bereich des Schließmuskels auf. Analfisteln im Analbereich sind oft schwer behandelbar. In letzter Konsequenz wird bis zur Abheilung ein künstlicher Darmausgang gelegt. Zu den verschiedenen Ursachen zählen Abszesse, die über den Weg einer Fistel eine Abflussmöglichkeit aufbauen, Krebsgeschwüre oder allgemeine chronisch-entzündliche Prozesse.
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