Parodontose (med. Parodontitis)

Parodontose (Parodontitis) - schmerzfrei beim Zahnarzt behandeln lassen

Eine Parodontose und schreitet langsam in Intervallen voran.Parodontitis (med.) oder im allgemeinen Sprachgebrauch Parodontose genannt, ist eine Zahnbettentzündung durch Infektion (Zahnfleischentzündung), die sogar häufiger zum Verlust von Zähnen führt als Karies. Diese Zahnbettentzündung tritt heutzutage immer öfter auf. Der Grund für eine Parodontitis ist eigentlich positiv: die gestiegene Lebenserwartung durch den Fortschritt der Zahnmedizin.

Dank besserer Zahnhygiene in den letzten Jahrzehnten, die eine optimierte Entfernung der Zahnbeläge ermöglicht hat, haben selbst ältere Menschen länger ihre natürlichen Zähne. Was einerseits eine wünschenswerte Entwicklung darstellt, ist andererseits mit dem vermehrten Auftreten von typischen altersbedingten Krankheiten, wie z.B. der Zahnbettentzündung, verbunden. Die Entwicklung geeigneter Diagnose- und Therapieverfahren in der Zahnfleischbehandlung ist daher eine der größten Herausforderungen der modernen Zahnheilkunde im Kampf gegen die Zahnfleischerkrankung.

Parodontose - Was ist das?

Es handelt sich bei der Parodontitis um eine Entzündungskrankheit durch Bakterien (Zahnbettentzündung, Zahnfleischentzündung), die weltweit Millionen von Menschen betrifft und durch eine Ansammlung von Bakterien am Zahnfleischrand (Zahnfleischentzündung) hervorgerufen wird. Spezielle Bakterien, genetische Veranlagung und mangelnde Mundhygiene beeinflussen den chronischen Krankheitsverlauf. Unzählige Bakterien im Mund haften sich tagtäglich durch Essen und Trinken in Biofilmen (Plaque) auf den Zahnoberflächen und dem Zahnfleisch an. Werden sie nicht gründlich entfernt, lösen sie entzündliche Infektionen im Gewebe rund um den Zahn und das Zahnfleisch aus und es bildet sich Zahnstein. Im Verlauf kann auch der Kieferknochen (Zahnbett) angegriffen werden. Zahnärzte sprechen dann von einer Zahnbettentzündung.

Die Parodontitis ist eine chronische, zyklisch fortschreitende Erkrankung. Demzufolge sind die gründliche und regelmäßige Prophylaxe sowie langfristige Nachsorge bzw. Kontrolltermine nach einer Parodontalbehandlung grundlegend wichtig.

Video: Volkskrankheit Parodontose - Zahnarzt Dr. Seidel hilft

 

Dank moderner Parodontologie ist eine Behandlung mit dem Laser nicht schmerzhaft. Eine Laserbehandlung hilft dem Zahnfleisch, ohne Komplikationen zu heilen und stoppt so den Zahnfleischrückgang.

Welche Formen der Parodontitis gibt es?

Zunächst ist zwischen der apikalen und der marginalen Parodontitis zu unterscheiden. Sie werden auf unterschiedliche Weise verursacht und sind zu behandeln.

Apikale Parodontitis

Bei der apikalen Form liegt ein absterbender oder toter Zahn mit einer bakteriellen Entzündung an der Spitze der Zahnwurzel vor. Er ist meist durch tiefe Karies verursacht. Erfolgt keine zeitnahe Behandlung, führt die Entzündung des Zahnhalteapparats zum Abbau des Kieferknochens in diesem Bereich. Trotz oft starker Zahnschmerzen ist die Erkrankung nicht immer einfach zu diagnostizieren.

Die Behandlung erfolgt in Form einer Wurzelkanalbehandlung oder einer Wurzelspitzenresektion. Zeigen beide Behandlungen keinen Erfolg und heilt die Entzündung des Knochens nicht ab, muss der Zahn entfernt werden, um den Zahnhalteapparat vor Abbau zu schützen.

Marginale Parodontose

Die marginale Parodontose, die den Großteil der Erkrankungen ausmacht, manifestiert sich im Rahmen einer oft leichten, aber dauerhaft unbehandelten Zahnfleischentzündung. Verursacher sind bakterielle Zahnbeläge, die bevorzugt durch mangelnde Mundhygiene entstehen. Sie ist die aggressivste Entzündungsform, an der das Zahnfleisch und schlussendlich der Zahnhalteapparat erkranken kann.

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Wie entsteht eine Parodontitis und wie verläuft sie?

Langsam geht das Zahnfleisch zurück. Auch der Kieferknochen kann im Verlauf betroffen sein.

Die Bakterien, die sich an der Zahnoberfläche festgesetzt haben, werden bei gutem Immunsystem für gewöhnlich durch körpereigene Antikörper außer Gefecht gesetzt. Ist das Immunsystem geschwächt oder von der Menge an Bakterien überfordert (z. B. bei schlechter Mundhygiene), kommt es zunächst zu einer Zahnfleischentzündung(Gingivitis). Sie zeigt sich durch Schwellungen und Blutungen bei Berührungen oder dem Zähneputzen.

Sobald die Entzündung auf das Zahnbett übergeht, spricht man von einer Parodontitis. Dabei geht das entzündete Zahnfleisch durch die Entzündung zurück und löst sich vom Zahn. Hier entstehen nun Zahnfleischtaschen, die einen noch besseren Nährboden für die Bakterien bieten und Prozesse einer weiteren Entzündung fördern. Eine Reinigung mit der Zahnbürste reicht oftmals nun nicht mehr aus.

Die Bakterien können sich einen optimalen Weg von den Zahnfleischtaschen zur Zahnwurzel und dem Haltegewebe (Zahnhalteapparat), manchmal bis in den Kieferknochen, suchen. Somit greift sie die zahnstützenden Strukturen (Zahnzement, Kieferknochen) an. Ist die Zahnstützfunktion zusammengebrochen, bildet sich um den Zahn herum eine Zahnfleischtasche (ein Defekt) mit Knochenschwund im Zahnbett. Wenn man zulässt, dass der Prozess fortschreitet, vertiefen sich diese Parodontaldefekte und es besteht die Gefahr, dass der Zahn auf lange Sicht ausfällt.

Welche Symptome treten bei der Erkrankung Parodontitis auf?

Knochenabbau durch unbehandelte ZahnfleischentzündungDie Symptome für Parodontitis sind im Anfangsstadium in erster Linie häufiges Zahnfleischbluten und Mundgeruch. Sobald Sie diese Probleme bei sich beobachten, sollten Sie zum Zahnarzt gehen. Dieser wird dann auf der Basis spezifischer Untersuchungsmethoden feststellen, ob es sich tatsächlich um Parodontitis handelt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommen zum Zahnfleischbluten noch zurückgehendes Zahnfleisch und dadurch im Laufe der Zeit auch freiliegende Zahnhälse hinzu.

Diese sehen nicht nur unschön aus und vermitteln unter Umständen den Eindruck ungepflegter Zähne, sondern sind zudem sehr schmerzempfindlich. Wenn Sie heißes oder kaltes zu sich nehmen oder die Zahnhälse mit kalter Luft in Berührung kommen, ist oft ein heftiger, kurzer und sehr unangenehmer Schmerz spürbar. Als Begleiterscheinung einer fortschreitenden Parodontitis können außerdem auch Entzündungserkrankungen durch geschwächte Abwehrprozesse des Körpers auftreten.

Symptome einer Parodontitis im Überblick:

  • Zahnfleischbluten
  • Mundgeruch
  • freiliegende Zahnhälse und dadurch Schmerzempfindlichkeit (heiß, kalt)
  • evtl. Entzündungserkrankungen im Körper
  • Eine unbehandelte Parodontitis für zum Rückgang des Zahnfleischs und verursacht lockere Zähne

Ist die Krankheit Parodontitis ansteckend?

Bei der Parodontitis handelt es sich um eine ansteckende Infektionskrankheit.Viele Menschen wissen es nicht, aber Parodontitis ist eine ansteckende Infektionskrankheit. In der Mundhöhle eines Menschen leben mehr als 600 verschiedene Bakterien, wovon nur ein geringer Teil krankheitserregend ist. Zu diesen Erregern zählen die für die Entwicklung einer Parodontitis verantwortlichen Bakterien. Wissenschaftliche Studien belegen die Übertragbarkeit eines Teils dieser krank machenden Erreger.

Die Übertragung erfolgt über den Speichel, in dem sich die krank machenden Erreger befinden. Dadurch ist eine Übertragung auf Säuglinge gleichermaßen möglich wie auf größere Kinder oder den Partner. Ob die Erkrankung ausbricht, hängt vom Immunsystem der Betroffenen und anderen Faktoren wie Rauchen, Ernährung oder die Einnahme von Medikamenten ab. Erkrankt ein Familienmitglied an Parodontitis, kann es sinnvoll sein, nach Absprache mit dem behandelnden Zahnarzt, auch bei den aktuell symptomfreien Familienmitgliedern eine Parodontitis-Therapie durchzuführen. Oft sind genetische Faktoren von Bedeutung.

Wie wird eine Parodontitis diagnostiziert?

Grundsätzlich gilt: Je früher eine Parodontitis erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Üblicherweise kommen zu diesem Zweck spezielle Gentests in Betracht. Wer glaubt, dass sie in erster Linie auf einer mangelhaften Mundhygiene basiert, der irrt. Fakt nämlich ist, dass fast ein Drittel der Bevölkerung eine genetische Veranlagung für Parodontitis hat.

Ein Paro-Gentest oder Keimtest auf Parodontitisbakterien kann helfen, zu ermitteln, wie hoch das individuelle Risiko ist, daran zu erkranken. Es handelt sich bei diesem Gentest um einen schmerzfreien Abstrich, der binnen kürzester Zeit in der Zahnarztpraxis vorgenommen werden kann. Hat der Gentest ein erhöhtes Risiko erbracht, ist eine besondere Zahnhygiene erforderlich, um die Behandlung von Parodontitis zu unterstützen. Auch auf das Rauchen sollte man in diesem Fall möglichst verzichten, da es das Ansetzen von Bakterien begünstigt.

Welche Behandlungen nimmt der Zahnarzt oder die Zahnärztin bei Parodontitis bzw. Parodontose vor?

Im Rahmen einer Parodontaltherapie behandelt der Zahnarzt oder Parodontologe, je nach Stadium der Erkrankung, die verschiedenen Auswirkungen der Parodontitis. Dazu gehören die freiliegenden Zahnhälse.

  • Chirurgischer Eingriff - So läuft eine Parodontaloperation unter örtlicher Betäubung beim Parodontologen ab

Parodontosebehandlung - Was ist das?

Bei der geschlossenen Behandlung erfolgt eine mechanische Säuberung der Wurzel- und Zahnoberfläche. Bei der offenen Behandlung werden die Zahnfleischtaschen von erkranktem Gewebe und Belägen befreit. Beide Behandlungsarten erfolgt schmerzfrei unter Lokalanästhesie oder einer Oberflächenbetäubung.

Geschätzte Dauer einer Parodontosebehandlung?

Als Richtwert für eine Sitzung werden 60 Minuten angesetzt. Es variiert aber stark, je nachdem wie fortgeschritten die Parodontitis ist, und wie zugänglich Ihre Zahnzwischenräume sind.

Behandlung freiliegender Zahnhälse in Folge von Parodontitis

Freiliegende Zahnhälse können mit eigenem Gewebe behandelt werden.

Freiliegende Zahnhälse und zurückgegangenes Zahnfleisch (Zahnfleischschwund) sehen nicht nur unschön aus, sondern sie verursachen auch Zahnschmerzen bei Berührung oder Temperaturveränderung - ob durch heißes oder kaltes.

Durch mikrochirurgische Eingriffe unter dem Operationsmikroskop können ästhetische Rehabilitationen am Zahnhals oder an der Implantatschulter mit eigenem Gewebe vorgenommen werden. Diese Operation belastet den Patienten meist nur gering und erfolgt üblicherweise in Lokalanästhesie ohne Zahnschmerz bei der Parodontalbehandlung.

Parodontosebehandlung - Wie oft muss man sie wiederholen?

Parodonitis ist eine chronische Erkrankung. Sobald Sie daran leiden, können Sie die Erkrankung niemals vollständig heilen. Alles, was Sie unternehmen können, ist den Ausbruch frühzeitig zu erkennen und so Komplikationen vorzubeugen. Allerdings lässt sich durch gute Nachsorge, Kontrolluntersuchungen und Eigeninitiative der Ausbruch gut eindämmen.

Einsatz von Emdogain bei Parodontitis

Messung der Zahnfleischtaschentiefe mit Parodontalsonde

Emdogain hilft dem Zahn und Zahnfleisch bei der Regeneration.

Emdogain ist ein Produkt, das die Wiederherstellung des Zahnhalteapparats fördert, nachdem dieser aufgrund der Parodontitis zerstört wurde. Damit kann es dazu beitragen, den betroffenen Zahn - bzw. die Zähne im Zahnhalteapparat - zu erhalten, statt ihn zu extrahieren.

Bei Emdogain handelt es sich um ein durch den Körper resorbierbares Material aus Proteinen, die zur leichten Anwendung in Form eines Gels vorgemischt sind. Vom menschlichen Körper selbst wird dieses Protein während der Zahnentwicklung produziert. Das bei der Parodontitisbehandlung in unserer Praxis eingesetzte künstlich hergestellte Emdogain wird auf die Zahnwurzeloberfläche appliziert und führt zur Wiederherstellung von Zahnzement, Fasern und Kieferknochen. Ein Zahnausfall wird somit durch eine Stabilisierung des Zahnbetts verhindert.

Da die Parodontitis eine langsam verlaufende Erkrankung mit aktiven und passiven Phasen darstellt, ist eine rechtzeitige Erkennung dieser wichtig für einen positiven Therapieverlauf.

Parodontosebehandlung mit dem Laser

Der Laser kommt immer häufiger bei der Parodontalbehandlung zum Einsatz.

Durch einen gewissen Paradigmenwechsel in der Parodontitis-Therapie während der letzten Jahre rückt inzwischen die nicht-chirurgische Parodontosebehandlung von Zahnfleischtaschen mittlerer Tiefe (4-5 mm) in den Vordergrund. Die meisten Patienten mit Entzündung des Zahnfleischs werden inzwischen auf diese Weise behandelt.

Laser können gerade hier in Verbindung mit Scaling und Root planing bei einer tiefen Parodontitis ihre Vorzüge ausspielen und Zahnfleischschmerzen sicher beseitigen.

Übersicht der Therapieverfahren unserer oralchirurgischen Zahnarztpraxis bei einer Parodontitis:

  • Bakteriologische und genetische Früherkennungs-Tests
  • Einleitende Diagnostik
  • Vorbehandlung und erhaltende Therapie von Zahnersatz (Prophylaxe und Dentalhygiene mit Fachpersonal)
  • Tiefenreinigung der Zahnfleischtaschen
  • offene Zahnfleischbehandlung
  • Guided Bone Regeneration (GBR/GTR-Technik) (Knochenregeneration im Sinne des SIC
  • nach Keimbestimmung einer Parodontitis, die durch Zahnbelag begünstigt werden kann.
  • Mikrochirurgische Zahnfleischästhetik
  • Behandlung von Zahnfleischrückgang
  • präprothetische Behandlung zur Festigung von wichtigen Pfeilerzähnen
  • Antimikrobielle Photodynamische Therapie mit dem Laser

Was kostet eine Parodontosebehandlung?

Die Infektionskrankheit, die unbehandelt unweigerlich zum Zahnverlust führt.

Die Kosten für eine Zahnfleischbehandlung können - je nach Zahnarzt oder Parodontologen - variieren. Allerdings wird eine Parodontitis Behandlung von den gesetzlichen Krankenkassen meist nur bis zu einem Anteil von 30 bzw. 40 Euro übernommen. Anders hingegen die Privatkassen: Sie tragen in der Regel 100 Prozent der Behandlungskosten, welche meist zwischen 80 und 150 Euro betragen können.

Wie kann man Parodontitis am besten vorbeugen?

Sie ist eine heimtückische Erkrankung des Zahnfleischs, die im schlimmsten Fall bis zur Zerstörung des Zahnhalteapparats fortschreitet. Trotzdem erkranken viele Menschen daran. Dabei ist die Vorbeugung ausgesprochen einfach. Die einfachste Methode, gesunde Zähne und Zahnfleisch vor einer Entzündung zu schützen, ist eine äußerst sorgfältige Mundhygiene kombiniert mit dem regelmäßigen Besuch des Zahnarztes, der mindestens einmal jährlich als Pflichttermin im Kalender eingetragen werden sollte.

Parodontitis vorbeugen durch den Patienten

Zahnseide hilft bei der Mundhygiene und sorgt dafür, dass sich auch Bakterien in den Zahnzwischenräumen nicht ansiedeln.

Parodontologen empfehlen: Beugen Sie durch Ihre tägliche, gründliche Mundpflege vor. Dazu zählt regelmäßiges Reinigen der Zähne mit einer weichen Zahnbürste. Diese Reinigung erfolgt mindestens zweimal am Tag. Warten Sie nach einer Mahlzeit ungefähr eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen, um den Zahnschmelz zu schonen.

Die Zahnzwischenräume sowie die natürlichen Zahnfleischtaschen in den Zahnzwischenräumen werden sorgfältig mit Zahnseide gereinigt. Verwenden Sie für die Zahnzwischenraum-Reinigung lieber Interdentalbürstchen, sollten Sie trotzdem nicht auf die Zahnseide verzichten und diese zusätzlich verwenden, um den Raum zwischen Zähnen und Zahnfleisch gründlich von kleinsten Speiseresten und Belägen zu reinigen.

Da Raucher ein erhöhtes Risiko haben an einer Zahnfleischerkrankung zu erkranken, ist für sie eine gründliche Mundhygiene besonders wichtig.

Noch wichtiger ist eine sorgfältige Mundhygiene für Raucher, da diese ein stark erhöhtes Risiko (fünf- bis sechsfach) haben, an Zahnfleischentzündung zu erkranken. Da auch eine schlecht behandelte Diabetes zu den Risikofaktoren zählt, muss diese Grunderkrankung effektiv behandelt werden.

Parodontitis - welche Zahnpasta?

Zeigen sich bereits Symptome, trägt die Wahl der Zahncreme nicht mehr erheblich zur Bekämpfung bei. Dies liegt daran, dass sich die Erkrankung unterhalb des Zahnfleischsaumes im Zahnbett ausbreitet, das weder von der Zahnpasta noch von der Zahnbürste erreicht wird. Liegt eine zusätzliche Entzündung des Zahnfleischs vor, eine sogenannte Gingivitis, bieten sich Zahncremes mit nachgewiesener entzündungshemmender und adstringierender (zusammenziehend) Wirkung an. Empfehlenswert sind Mundspülungen mit dem Wirkstoff Triclosan für eine gute Mundhygiene. Im besten Fall erfolgt vor einer selbst gewählten Behandlung jedoch die Rücksprache mit dem Zahnarzt, der die für den individuellen Fall ideal geeigneten Mundlösungen oder Pasten empfiehlt.
Bei der Vorstufe zur Gingivitis, eignet sich eine Zahnpasta mit enzündungshemmender Wirkung.
Trotzdem kann die Behandlung mit der richtigen Zahnpaste unterstützt werden, indem auf sogenannte sanfte Zahncremes ausgewichen wird. Diese enthalten einen geringeren Anteil an Putzkörpern zur Entfernung des Zahnbelags und schonen das Zahnfleisch sowie das oft durch Zahnfleischrückgang freiliegende Zahnbein. Wie mild eine Zahncreme putzt, zeigt sich am auf der Tube angegebenen RDA/REA-Wert, wichtig für die Erhaltung der Zahngesundheit. Je niedriger dieser Wert ist, umso feiner sind die enthaltenen Putzkörper.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Parodontitis durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin

Regelmäßige Kontrollen des Zahnfleisches beugen vor

Unterstützt werden die durch den Patienten gesetzten Maßnahmen durch die regelmäßige professionelle Zahnreinigung durch den Zahnarzt. Diese erfolgt im Normalfall einmal jährlich. Ergänzt wird die professionelle Säuberung der Zähne mit regelmäßigen Kontrollen des Zahnfleischs. Bildet sich trotz aller Sorgfalt eine leichte Entzündung des Zahnfleischs, kann diese umgehend und mit einfachen Mitteln behandelt werden, um die Entstehung von Parodontitis zu verhindern. Ein wichtiger Punkt ist die korrekte Reinigung der Zähne im Alltag. Denn so mancher Patient ist so intensiv um die Zahnreinigung bemüht, dass er dabei den Zahnschmelz schwer beschädigt. Ihr Zahnarzt berät Sie gerne zur richtigen Handhabung von Zahnbürste und Zahnseide und empfiehlt eine Zahnpaste, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Eine gute Prophylaxe ist die beste Basis, um bereits die Entstehung einer Parodontitis zu verhindern. Eine gründliche und vor allem regelmäßige Reinigung der Zähne und -hygiene ist natürlich die Grundvoraussetzung dafür - diese haben Sie selbst in der Hand.

Zahnarzt Dr. Seidel empfiehlt bei Parodontalerkrankungen:

Mundhygiene mit Zahnbürste, Zahnseide und Mundspülung umfassend erledigen.

Wechseln Sie regelmäßig die Zahnbürste, nutzen Sie Zahnseide und eine milde Mundspülung, um die Bakterien in Schach zu halten. Ergänzend empfiehlt sich, ein oder zweimal im Jahr, eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, bei der er alle Zahnbeläge (Zahnstein) schonend entfernt werden und die Zahnfleischtaschen gesäubert werden.

Die Früherkennung von Parodontitis spielt zudem in der modernen Zahnarztpraxis eine sehr wesentliche Rolle. Bei Ihrem regulären Zahnarztbesuch sollten Sie etwaige Symptome nennen, um zahnärztliche Probleme rechtzeitig zu behandeln.

Parodontitis Vorbeugung bei erblicher Vorbelastung

Die vererbbare Form der Parodontitis weist einen aggressiveren Krankheitsverlauf auf. Trotz einer durchgängig hervorragenden Mundhygiene und Pflege des Zahnfleisches kann es zum Auftreten einer Parodontitis kommen. In diesem Fall schreitet die Erkrankung wesentlich schneller vor als im Normalfall und führt gehäufter zu massivem Knochenabbau.

Diese Patienten benötigen eine sehr engmaschige Kontrolle und intensive Prophylaxe-Maßnahmen. Dies bedeutet, dass zusätzlich zur sorgfältigen Mundhygiene zweimal im Jahr eine Kontrolluntersuchung mit professioneller Zahnreinigung empfohlen wird.

Parodontitis und Diabetes

Mehr als sechs Millionen Menschen leiden an Diabetes mellitus. Ein Großteil von ihnen ist häufig von Entzündungskrankheiten betroffen, wobei auch die Tendenz zur Parodontose bei dieser Personengruppe besonders hoch ist.

Bei einer Diabeteserkrankung besteht die Tendenz an einer Zahnfleischerkrankung zu erkranken.

Eine gründliche Mundhygiene ist wichtig für Diabetiker.

Der Grund dafür ist, dass Diabetiker häufig Medikamente einnehmen müssen, die zu Mundtrockenheit führen können oder die gegen zu hohen Blutdruck wirken sollen. Ebendiese Medikamente können unter anderem auch das Risiko erhöhen, an Parodontitis zu erkranken.

Entsprechend wichtig ist es also für Menschen, die an Diabetes mellitus leiden, besonderen Wert auf eine gründliche Zahnhygiene zu legen, um das Risiko einer Parodontitis zu minimieren. Außerdem genügt es nicht allein, zweimal jährlich zum Zahnarzt zu gehen. Mindestens alle sechs Monate sollte auch eine professionelle Reinigung der Zähne durchgeführt werden.

Implantate bei Parodontitis?

Heute werden Implantate auch eingesetzt, wenn eine Parodontitis vorliegt.

Vor dem Einsetzen von Implantaten ist die Behandlung einer eventuell vorhandenen Parodontitis grundlegende Voraussetzung. Die Behandlung ist für einen Langzeiterfolg maßgeblich und beugt späteren Implantat-Komplikationen zuverlässig vor.

Sollte ein Zahn so stark durch Parodontose geschädigt sein, dass lockere Zähne durch eine Zahnextraktion entfernt werden müssen, kommt immer als Alternative zum klassischen Zahnersatz die Behandlung mit Implantaten infrage.

Kommt eine Implantatversorgung trotz Parodontitis infrage?

Wird ein Implantat trotz Parodontitis gesetzt, ist die besonders gründliche Pflege im Nachhinein besonders wichtig.

Obwohl früher eine Implantation bei einer ausgeprägten Parodontitis generell abgelehnt wurde, ist in der heutigen Zeit die Implantat-prothetische Rehabilitation nach erfolgreicher Parodontosebehandlung und einer regelmäßig durchgeführten Prophylaxe Standard.

Natürlich ist ein besonders Augenmerk im Anschluss der Implantatversorgung auf die Reinigung der Fixturen durch den Patienten zu legen. Der Grund: Insbesondere bei einem Vorliegen bestimmter Markerkeime (Bakterien), welche eine Zahnfleischentzündung verursachen, ist mit einem erhöhten Risiko einer Implantatentzündung (Periimplantitis) zu rechnen ist. Sollte ein Dental Implantat eine Zahnfleischentzündung aufweisen, kann hier wie am natürlichen Zahn behandelt werden.

Unsichtbare Zahnspange (Invisalign) bei Parodontitis?

Eine Parodontitis wird nicht durch das Tragen einer unsichtbaren Zahnspange gefördert oder verschlimmert.

Vor allem für Erwachsene konzipiert, die ihre Zähne unsichtbar begradigen möchten, kommt bei der unsichtbaren Zahnspange oft die Frage auf, ob eine Parodontitis durch die Zahnspange entgegensteht. Die gute Nachricht: Tragen Sie eine unsichtbare Zahnspange, müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass sie einen negativen Einfluss auf den Verlauf Ihrer Parodontitis haben könnte.

  • Unsichtbare Zahnspange für Erwachsene von Invisalign

Was ist ein parodontaler Screening index (ps)?

Zur Früherkennung parodontaler Erkrankungen wird der Parodontale Screening-Index (PSI) erhoben. Mit einer speziellen Parodontalsonde (WHO-Sonde) wird die Tiefe der Zahnfleischtaschen, die Blutungsneigung der Gingiva (Zahnfleisch) und Rauigkeiten der Zahnoberflächen in den Zahnfleischtaschen gemessen.

Gibt es Parodontitis bei Kindern?

Obwohl es eher selten der Fall ist, kann Parodontitis auch bei Kindern hin und wieder auftreten. Ist die Erkrankung in jungen Jahren in schwerer Form anzutreffen, ist sie häufig ein Zeichen für eine systemische Erkrankung oder Immundefekte und unbehandelt kann sie zum Zahnverlust führen. Auch die Einnahme einiger Medikamente kann zum Ausbruch einer Parodontose führen. Vor allem eine zu schwach oder nicht funktionierende Abwehr der bakteriellen Reize kann bereits im Kindesalter eine besonders aggressive Form dieser Erkrankung mit schnellem und umfangreichem Knochenverlust auslösen. Der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt hilft hier schnell die Krankheit zu erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Selten kann eine Erkrankung des Zahnfleischs auch bei Kindern auftreten.

Häufige Fragen und Antworten

Welche Taschentiefe ist normal?
Eine Taschentiefe bis ca. 3 Millimeter gilt als gesund bzw. normal und ist unauffällig. Ab einer Tiefe von über 6 Millimeter geht man von einer schweren Parodontitis aus und bei Extremfällen werden auch bis zu 10 Millimeter gemessen, was ohne Behandlung zu Zahnverlust führen kann.
Wie kann man Parodontose stoppen?
- Zweimal täglich Zähneputzen. - Fluoridhaltige Zahnpasta. - Zahnseide verwenden. - Regelmäßige Kontrolltermine bei Zahnarzt. - Ein- bis zweimal im Jahr zur Zahnreinigung. - Zahnfreundliche Ernährung. - Nicht rauchen.
Wie schmerzhaft ist eine Parodontosebehandlung?
Dank des schonenden Einsatzes des Lasers in Verbindung eines oberflächlich wirkenden Betäubungsgels ist die Behandlung schmerzfrei.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 23.10.2024 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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