Kiefergelenkschmerzen
Kiefergelenkschmerzen durch Überlastung des Kiefergelenks
Akute oder chronische Kiefergelenkschmerzen hängen fast immer mit Problemen im Zahnbereich zusammen. Oft liegen die Ursachen dort versteckt oder die Zähne werden umgekehrt als Folge von Kieferproblemen in Mitleidenschaft gezogen. Unterschiedliche Therapieansätze versprechen jedoch gute Chancen auf eine rasche Heilung.
Kiefergelenk: Aufbau und Funktion
Man findet das Kiefergelenk vor dem Gehörgang. Es lässt sich vor dem Ohr leicht mit dem Finger ertasten, wenn man den Mund öffnet und schließt. Der Unterkiefer ist über dieses Gelenk mit dem Schädel verbunden. Das sogenannte Kieferköpfchen, ein Knochenfortsatz am oberen Ende des Gelenks, liegt in der Gelenkpfanne, die ihrerseits fest mit dem Schläfenbein in der Nähe des Gehörgangs verbunden ist.
Damit Gelenke ihren Dienst im wahrsten Sinne des Wortes reibungslos (bzw. reibungsarm) versehen können, sind sie mit einer Knorpelmasse überzogen und von einer Gelenkkapsel umschlossen. Das Kiefergelenk kann als Doppelgelenk bezeichnet werden und nimmt bei der kaufunktionellen Abstützung mit Zahnersatz eine zentrale Rolle ein. Die Gelenkscheibe im Kiefergelenk, der sogen. Discus ist eine Knorpelscheibe und nimmt bei der Behandlung von Funktionsstörungen des Kiefergelenkes(CMD - Craniomandibuläre Dysfunktion mit der instrumentellen Funktionsanalyse) bei der Zahnbehandlung beim Zahnarzt eine zentrale Rolle ein.
- CMD - Analyse der Funktionsstörung des Kausystems
Kiefergelenkschmerzen in der Zahnmedizin
Anhaltende Schmerzen im Kiefergelenk oder ein einseitiger Kieferschmerz haben in den meisten Fällen ihre Ursache im Bereich der Zähne. Halten die Schmerzen beidseitig über mehrere Tage an, sollten Sie in jedem Fall der Zahnarzt konsultieren, um Folgeschäden zu vermeiden.
Mithilfe von Röntgenaufnahmen kann dieser eine exakte Diagnose stellen und die dringend notwendigen Behandlungsschritte einleiten. Der Patient kann mit Maßnahmen beginnen, um zumindest das Gelenk zu schonen und die Beschwerden zu lindern.
Der Verzicht auf harte Nahrung und sanfte Kiefermassagen sind ein guter Anfang, um die Schmerzen zu lindern.
Video: CMD Therapie bei Zahnarzt Dr. Seidel
Die CMD Therapie und funktionelle Diagnostik bei Zahnarzt Dr. Seidel ermöglicht Ursachen für viele Symptome aufzudecken. Diese können Ohrendruck, Kieferschmerzen und Gesichtsschmerzen sein. Eine Funktionsanalyse ermöglicht die eindeutige Diagnostik.
Was sind die Ursachen für Kiefergelenkschmerzen?
Die Ursachen für Kieferschmerzen können vielfältig sein. Probleme mit den beteiligten Muskeln, Entzündungen und Frakturen im Kieferknochenbereich führen zu unangenehmen Schwellungen und lösen starke Schmerzen aus. In vielen Fällen sind die Ursachen an den Zähnen zu verorten.
Zahnfehlstellungen, die durch kieferorthopädische Probleme oder einen Unfall zustande kommen, zwingen den Kiefer in eine leicht verschobene Position. Dadurch findet eine ungünstige Belastung des Kiefergelenkes statt, die langfristig zu einem höheren Verschleiß der Knorpelmasse führen kann und sich in chronischen Schmerzen bemerkbar macht.
Des Öfteren kann es vorkommen, dass beschädigte oder schlecht sitzende Zahnfüllungen oder Zahnersatz eine Fehlpositionierung des Kiefers verursachen. Vom Patienten unbemerkt, schleicht sich ein nächtliches Zähneknirschen(lat. Bruxismus) ein, wodurch nicht nur das Kiefergelenk, sondern obendrein die Zahnsubstanz gefährdet ist. Erst bei einer eingehenden Untersuchung beim Zahnarzt fallen die resultierenden Abriebspuren und die ausgeprägte Kaumuskulatur auf. Beim nächtlichen Knirschen baut der Körper unbewusst psychischen Stress ab. Autogenes Training kann bei starkem Stress helfen.
Welche Symptome und Folgebeschwerden sind typisch?
Nicht alle Symptome werden vom betroffenen Patienten auf Anhieb erkannt. Erste Warnzeichen sind ungewöhnliche Geräusche beim Öffnen und Schließen des Mundes. Ein regelmäßiges Knacken und Reiben der Kiefergelenke kann auf Probleme mit dem Kiefergelenk hindeuten.
Ein weiterer Anhaltspunkt kann ein dauerhafter Schmerz im Bereich des Gelenks sein, der bei Bewegungen, beim Kauen, Sprechen oder Gähnen spürbar zunimmt. Da bei diesem komplexen Gelenk auch Bänder und Sehnen, sowie angrenzende Muskelpartien involviert sind, lässt sich der Schmerz nicht mit Sicherheit lokalisieren.
Nicht selten lösen Probleme mit dem Kiefergelenk weitere Schmerzen aus, die in andere Bereiche des Körpers ausstrahlen können. Hat sich eine Fehlstellung des Kiefergelenkes manifestiert, können Sie darüber hinaus Probleme haben, den Mund zu öffnen.
Wie können Kiefergelenkschmerzen behandelt werden?
Bevor der Zahnarzt eine individuelle Behandlung festlegt, nimmt er bei dem Patienten mit Kiefergelenkschmerzen eine Funktionsanalyse der Kiefergelenke vor, aus der hervorgeht, inwiefern hier Fehler im Bewegungsablauf (Craniomandibuläre Dysfunktion - CMD) vorhanden sind.
- Aufbeißschiene: Für eine erfolgreiche Behandlung Ihrer Kiefergelenkschmerzen stehen dem Zahnarzt daraufhin eine ganze Reihe von Therapiemitteln zur Verfügung. In der Regel wird z. B. eine Aufbeißschiene verschrieben, die das nächtliche Zähneknirschen unterbindet und damit leichte Kiefergelenkbeschwerden deutlich reduzieren kann.
- Physiotherapie: Darüber hinaus kommt eine spezielle Physiotherapie infrage, bei der die Kiefermuskulatur durch professionelle Massagen gezielt, entspannt wird. Unterstützend wirken Kälte- und Wärmebehandlungen.
- Kieferorthopädie und Kieferchirurgie: Ist eine Fehlstellung der Zähne bzw. der Bisslage verantwortlich für die Kieferschmerzen, kann selbst noch im fortgeschrittenen Alter der Einsatz einer Zahnspange Abhilfe schaffen. In seltenen, schwerwiegenden Ausnahmefällen, kann ein chirurgischer Eingriff unumgänglich werden. Mithilfe einer Arthrozentese, also einer Gelenkspülung, werden die Schmerzen beseitigt.
Da psychische Belastungen wie Stress öfter eine maßgebliche Rolle bei Kiefergelenkschmerzen spielen, führt bei zahlreichen Patienten erst eine interdisziplinäre Therapie, bei der auch die psychosomatischen Faktoren einbezogen werden, zum gewünschten Erfolg.
Welche Hausmittel gibt es gegen Kiefergelenkschmerzen?
In weniger schwerwiegenden Fällen oder als Erste-Hilfe-Maßnahmen gegen Kiefergelenkschmerzen, kann der Patient erste Schritte einleiten, um die Beschwerden zu lindern. Am wichtigsten ist es, das Gelenk so gut wie möglich zu schonen. Auf harte oder zähe Nahrung sollte für eine Weile verzichtet werden, um die Belastungen zu reduzieren. Allerdings ist davon abzuraten, nur noch Flüssiges zu sich zu nehmen. Gemäßigte Beanspruchung der Muskulatur erhält die Beweglichkeit des Kieferapparates.
Mehrmals am Tag sollten Sie sich die Zeit nehmen, um ein paar leichte Entspannungsübungen zu machen. Dazu gehört das Massieren der Kiefermuskulatur, sowie ein geradliniges Öffnen und Schließen des Mundes. Zusätzlich helfen Methoden zum Stressabbau dabei, die oft unbewusst auftretenden Verspannungen zu lösen. Achten Sie außerdem auf eine den Kiefer schonende Schlafposition, soweit möglich. Optimal ist hier die Rückenlage, da dabei, im Gegensatz zur Seiten- oder Bauchlage, kein einseitiger Druck auf den Kiefer ausgeübt wird.
Gibt es einen Zusammenhang mit Nackenschmerzen?
Permanente oder wiederholt auftretende Kopf- und Nackenschmerzen sowie Gesichtsschmerzen sind nicht immer ein Zeichen für einfache Verspannungen, sondern werden häufig von Problemen mit dem Kiefer verursacht. Reiben die Kieferknochen ungünstig aufeinander oder rutschen in eine falsche Position, strahlen die resultierenden Schmerzen auch auf die anliegenden Muskelpartien aus, wovon der Nacken in der Regel am stärksten betroffen ist. Dabei verspannen und schmerzen zusätzlich die umliegenden Muskeln. Hier sollte der behandelnde Zahnarzt informiert werden, der Ihnen eine zuverlässige Diagnose erstellen kann.
- Kieferaufbau - Aufbau des menschlichen Kiefers.
- Kann man eine Kieferfehlstellung im Gebiss korrigieren?
- Kieferchirurgie (MKG) und Chirurgische Zahnbehandlung in Berlin
Häufige Fragen und Antworten
- Wie äußert sich ein Fibromyalgie-Schub?
- Die Symptome der Fibromyalgie führen oft zu einer massiven Einschränkung im Alltag. Auch Kopfschmerzen und Reizdarm-Symptome treten häufige auf. Betroffene leiden zudem unter extremer Müdigkeit und Schlafstörungen. Oft kommen seelische Beschwerden wie Depressionen oder Angststörungen hinzu.
- Kiefergelenkschmerzen welcher Arzt?
- Patienten mit Funktionsstörungen des craniomandibulären Systems leiden häufig unter Beschwerden in der Ohr- und Kieferregion. Daher suchen Patienten mit Ohrsymptomatik fälschlicherweise meist zuerst auch den Hals-Nasen-Ohrenarzt auf. Patienten mit Kieferschmerzen sollten den Kieferorthopäden oder Kieferchirurgen aufsuchen.
- Kiefergelenkschmerzen, was tun?
- Lokale Wärmeanwendung, um die Muskulatur zu lockern und Schmerzen zu lindern.
Gönnen Sie den Kaumuskeln und den Kiefern zusätzlich eine Pause durch weiche, passierte Kost.
Meiden Sie dauerhafte Kaubelastungen, wie beispielsweise Kaugummi kauen.
Möchten Sie mehr über das Thema erfahren?
Rufen Sie uns jetzt an und vereinbaren Sie einen Termin für ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch unter:
033203/85200
Der schicke Zahnschmuck besteht aus Edelmetallen wie Gold, Silber, Titan und Platin und wird je nach individueller Vorstellung oft aufwendig verziert. Mit einem Edelstein... mehr lesen »
Retainer, gelegentlich auch als Retentionsgeräte bezeichnet, sind kieferorthopädische Produkte, die dazu dienen, den Erfolg einer Zahnspangenbehandlung abzusichern und... mehr lesen »
Milchzähne sind die Grundlage für lebenslange Zahngesundheit. Neueste Studien zeigen alarmierende Ergebnisse - Zähne kleiner Kinder sind häufig von Karies betroffen.... mehr lesen »
Kostenlose Patientenberatung am Abend bei Zahnarzt Dr. Frank Seidel. Weil die Patienten im...
Jetzt anmelden »