trockene Schleimhäute - Behandlung & Ursachen

Trockene Schleimhäute durch trockene Luft, Flüssigkeitsmangel, psychische Belastungen oder Infektionen

Trockene Schleimhäute können sich sehr unangenehm auf die Lebensqualität auswirken. Die Ursachen dafür können sehr vielfältig sein.Trocknen die Schleimhäute im Mund aus, macht sich dies äußerst unangenehm bemerkbar. Der Patient hat das Gefühl, dass die Zunge am Gaumen klebt und sogar das Sprechen kann darunter leiden. Es gibt zahlreiche Ursachen, die zur Austrocknung der Schleimhäute führen. Wir zeigen Ihnen, woher Ihr trockenes Gefühl kommen kann und was Sie selbst im Alltag dagegen tun können.

Was versteht man unter trockenen Schleimhäuten?

Wenn Schleimhäute nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden, können sie trocken und dünner werden.Werden die Schleimhäute nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt, trocknen sie aus. Diese Austrocknung kann alle im Körper befindlichen Schleimhäute betreffen. Je trockener die Schleimhaut ist, umso dünner wird sie. Und umso höher steigt das Risiko von Verletzungen und Infektionen. Schleimhäute befinden sich unter anderem im Mund, im Augenbereich, in der Scheide der Frau und im Bereich der Gelenke und Organe.

Daraus resultieren bei einer Austrocknung die verschiedensten Symptome. Als Auslöser dieses für den Patienten unangenehmen und oft auch belastenden Zustandes kommen zahlreiche Ursachen infrage. Wir beschäftigen uns selbstverständlich vor allem mit der trockenen Mundschleimhaut.

Welche Ursachen können sie haben?

Zu den Hauptursachen trockener Mundschleimhäute zählen:

  • Stress
  • Nervosität
  • zu niedrige Luftfeuchtigkeit im Raum
  • eine ausgeprägte Atmung durch den Mund

Bei Erkältungen ist eine trockene Nase das bekannteste Symptom. Sie tragen ebenfalls dazu bei, die Mund- und Nasenschleimhäute auszutrocknen. Aber auch eine Strahlentherapie bei einer Krebserkrankung, wie z.B. Hautkrebs, kann dazu führen, dass Schleimhäute austrocknen.

Ursachen im Alltag

Die Hauptursachen für trockene Schleimhäute sind vor allem Stress und Nervosität. Krankheiten können aber ebenfalls Verursacher sein.Anspannung und Nervosität reduzieren die Speichelproduktion. Das Ergebnis ist ein Gefühl, als ob die Zunge am Gaumen festkleben würde. Auch am Morgen nach dem Aufwachen erleben viele Menschen das Gefühl der Mundtrockenheit, da im Schlaf weniger Speichel produziert wird.

Trockene Raumluft oder eine ausgeprägte Mundatmung durch Schnarchen sowie vieles und langes Sprechen führen zu einem zu hohen Feuchtigkeitsentzug der Schleimhäute im Mund, der durch die Produktion von Speichel nicht ausreichend schnell ausgeglichen werden kann. Eine weitere Ursache ist eine zu geringe Aufnahme von Flüssigkeit.

Erkrankungen und Medikamente

Die Ursache kann jedoch auch in organischen Problemen liegen. Hier reicht die Bandbreite von hormonellen Problemen während der Wechseljahre über grippale Infekte, Erkrankungen der Mund- oder Kopfspeicheldrüsen bis zum Sjögren-Syndrom. Oft sind Medikamente wie Antidepressiva, Mittel gegen Herzrhythmusstörungen oder Blasenschwäche sowie Schlafmittel und andere die Ursache für die Austrocknung der Schleimhäute im Bereich von Mund, Nase und Hals.

Infektionen als Ursache

Bei einer eher harmlosen Halsentzündung kann trockene Schleimhaut im Mund auftauchen, aber auch andere Viren können diesen Effekt auslösen, wie z.B. Herpes.Die sehr häufig anzutreffende Pharyngitis (Halsentzündung) gilt als relativ harmlos, wenn sie durch Grippeviren ausgelöst wird. Dazu zählen Adeno-, Influenza- und Parainfluenzaviren, auch untypische Vireninfektionen durch Herpes, Echo-, Simplex- und Coxsackieviren treten auf. Die Pharyngitis chronica dauert länger als zwei bis drei Monate, sie wird von trockenem Husten und Räusperzwang begleitet. Einige für systemische Erkrankungen verantwortliche Viren (Röteln, Masern, Zytomegalie) können ebenfalls trockene Schleimhäute verursachen. Hier liegt oft auch die Ursache für Beschwerden beim Kauen, Schlucken und Sprechen.

Bakterielle Infektionen sind seltener und gefährlicher.  Zunächst verläuft die Erkrankung grippeähnlich, später ist auch der Magen-Darm-Trakt mit Übelkeit und heftigen Bauchschmerzen betroffen. Bei der sehr seltenen, aber akuten Seitenstrangangina (Angina lateralis) sind ebenfalls Bakterien die Auslöser, hier beklagen Patienten Ohr- und Kopfschmerzen sowie Schluckbeschwerden und eben die trockene Mundschleimhaut. Menschen, deren Mandeln entfernt wurden, sind von der Angina lateralis weitaus häufiger betroffen.

Welche Symptome sind typisch?

Trockene Schleimhäute im Mund äußern sich bevorzugt durch ein unangenehm klebriges Gefühl.Trockene Schleimhäute im Mund äußern sich bevorzugt durch ein unangenehm klebriges Gefühl – reicht die Trockenheit bis in die oberen Luftwege, zeigt sich diese in einem unangenehmen Kratzen im Hals oder Beschwerden beim Schlucken.

Die Austrocknung der Schleimhäute kann bei Infektionen sogenannte Borken im Hals sichtbar werden lassen, während das Lymphgewebe zurückgeht, wodurch die Infektabwehr sinkt. Ihr Zahnarzt kann das unter anderem an den Mandeln feststellen.

Zu trockene Nasenschleimhäute können sich durch Brennen, Jucken oder ein empfundenes Trockenheitsgefühl bemerkbar machen. Vor allem Brennen und Juckreiz sind typische Symptome für eine zu trockene Schleimhaut der Körperhöhlen und Augen. Sind die Schleimhäute von Gelenken davon betroffen, zeigt sich dies oft in diffusen Gelenkbeschwerden. Häufig liegt eine entzündliche Veränderung der Schleimhäute vor, die entweder direkt durch die Trockenheit ausgelöst sein kann oder durch bestehende Infekte der oberen Atemwege, die zur Trockenheit führen.

Welche Folgebeschwerden können sich ergeben?

Die Folgen trockener Mundschleimhaut kann unter Umständen auch Karies sein.Da die Schleimhäute durch die Austrocknung dünner werden, hat dies auch Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Anfälligkeit für kleine Verletzungen steigt und gleichzeitig reduziert sich die abwehrende Eigenschaft gegen Bakterien und Viren. Ist der Mund aus verschiedenen Gründen zu trocken, wird die antibakterielle und remineralisierende Wirkung des Speichels durch dessen Mangel stark reduziert. Die Folgen sind ein erhöhtes Risiko für kariöse und entzündliche Erkrankungen von Zähnen und der Mundschleimhäute.

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Wie sieht die Behandlung trockener Schleimhäute aus?

Die konkrete Behandlung bei einem trockenen Mund ist immer abhängig von der Ursache. Aus diesem Grund ist bei länger andauernder Trockenheit der Schleimhäute im ersten Schritt ein entsprechendes Diagnoseverfahren, einschließlich einer gründlichen Anamnese durch den entsprechenden Arzt unverzichtbar.

Liegt die Ursache eindeutig in zu trockener Raumluft oder übermäßigem Schwitzen durch Hitze, ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Im Rahmen eines grippalen Infektes unterstützt die Befeuchtung der Nasenschleimhäute die Nasenatmung und wirkt der von Feuchtigkeitsverlust geprägten Mundatmung entgegen. Ebenfalls hilfreich ist es, ausreichend zu trinken. Mundtrockenheit durch Stress kann durch Entspannungsübungen entgegengewirkt werden.

Ist eine organische Erkrankung Ursache für die Trockenheit, muss diese selbstverständlich vom Arzt mit passenden Maßnahmen behandelt werden.

Wie kann ich ein Austrocknen verhindern?

Wichtig ist es, den Speichelfluss entsprechend zu aktivieren und ausreichend zu trinken. Kaugummikauen oder das Lutschen zuckerfreier Bonbons unterstützt die Speichelproduktion und hält die Schleimhäute feucht. Mineralwasser, Kräutertees oder Saftschorlen gewährleisten die ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um eine Austrocknung der Schleimhäute zu verhindern.Insbesondere der Austrocknung der Mundschleimhäute kann bereits im Vorfeld entgegengewirkt werden. Wichtig ist es, den Speichelfluss entsprechend zu aktivieren und ausreichend zu trinken. Kaugummikauen oder das Lutschen zuckerfreier Bonbons unterstützt die Speichelproduktion und hält die Schleimhäute feucht.

Mineralwasser, Kräutertees oder Saftschorlen gewährleisten die ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ebenfalls präventiv wirksam ist eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, wobei scharf gewürzte Speisen nicht zu häufig auf dem Speiseplan stehen sollten. Schnarchen Sie, ist es unter Umständen sinnvoll, eine mögliche Behandlung  mit einer Scharchschiene bereits vor dem Auftreten einer unangenehmen Mundtrockenheit abzuklären.

Und zu guter Letzt: Eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit in den Räumen ist eine wirksame präventive Maßnahme.

Häufige Fragen und Antworten

Was tun bei trockener Rachenschleimhaut?
Am besten wirken milde anfeuchtende Maßnahmen, viel Trinken, Inhalationen mit Meersalz und Gurgeln mit Salbeitee. Scharfe Mentolhaltige Lutschbonbons reizen die Schleimhäute und sind eher kontraproduktiv.
Was bedeutet ein ganz trockener Mund in der Nacht?
Während des Schlafs geht die Speichelbildung natürlicherweise zurück, sodass es am Morgen zu einem trockenen Mund kommen kann. Leidet man zudem unter Schnarchen, begünstigt dies die Mundtrockenheit. Meist wird dabei die austrocknende Mundatmung eingesetzt.
Welches Hausmittel bei Scheidentrockenheit?
So eignen sich etwa Olivenöl, Kokosöl oder Vaseline als Gleitmittel. Bewährt haben sich zudem auch natürliche Wirkstoffe wie Rotklee, Traubensilberkerze und Aloe Vera. Einige Betroffene erzielen mit Essigbädern ebenfalls gute Erfolge.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 05.11.2024 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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