Osteomyelitis - Knochenentzündung

Osteomyeltitis - Kieferchirurgische Behandlung der Knochenmarkentzündung

Osteomyelitis des Kieferknochens bei Frau mittleren AltersAls Osteomyelitis wird eine Knochenmarkentzündung (volkstüml. Knochenentzündung) bezeichnet. Da es sich in den meisten Fällen aber um eine weitreichende Entzündung durch Infektionen handelt, hat sich inzwischen der Begriff Osteitis durchgesetzt, wie im MSD Manuals Ausgabe erläutert. Diese Erkrankung kann auch den Zahnhalteapparat betreffen, wodurch der Gang zum Zahnarzt die Konsequenz ist, insbesondere bei akuten Formen der bakteriellen Osteomyelitis.

Ursächlich für die Knochenentzündung (Osteomyelitis) sind im Bereich des Kiefers in der Regel entzündete Zähne, über die Erreger über das Blut zum Knochen gelangen. Bei Kindern ist die Gefahr erhöht, weil die Wachstumsfugen der Knochen noch nicht verschlossen sind, was sie anfälliger für bakterielle Osteomyelitis macht. Als Erreger einer Knochenentzündung kommen Viren, Bakterien und in seltenen Fällen Pilze infrage, die in den MSD Manual Profi-Ausgabe detailliert beschrieben werden. Spezialisten im Krankenhaus empfehlen immer eine gründliche Untersuchung bei Verdacht auf Osteomyelitis.

Ursachen der Osteomyelitis (Knochenentzündung)

In nahezu 80 Prozent sind Bakterien der Art Staphylococcus aureus die Auslöser einer Knochenentzündung, gefolgt von β-hämolysierenden A-Streptokokken und anderen Bakterien, Viren und Pilzen, die die Blutkörperchen beeinflussen können. Da die Ursachen vielfältig sind, ist eine gründliche Untersuchung wichtig, um die richtigen Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Der Verlauf der Osteomyelitis ist grundsätzlich akut, kann aber ohne Behandlung chronisch werden.

Verlauf und Symptome der Osteomyelitis

Symptomatisch sind lokale Druckschmerzen, Anzeichen einer Entzündung, beispielsweise eine Erwärmung und eine äußerlich sichtbare leichte Rötung.Symptomatisch sind lokale Druckschmerzen (oft irrtümlich empfundenes Zahnweh), Anzeichen einer aktuten Form einer Entzündung, beispielsweise eine Erwärmung und eine äußerlich sichtbare leichte Rötung. Wenn Sie diese Symptome im Kieferknochen nach vorherigen, länger anhaltenden Zahnschmerzen bemerken, kontaktieren Sie umgehend einen Zahnarzt.

Diese Symptome machen eine Differenzialdiagnose (die Abgrenzung zu anderen Krankheiten) erforderlich, weil viele Knochenerkrankungen anfänglich ein ähnliches Erscheinungsbild aufweisen, aber auf verschiedenen Ursachen basieren und entsprechend auch anders zu behandeln sind. Nötig sind in jedem Fall Laboruntersuchungen auf die entsprechenden Erreger, um die richtige Antibiotikatherapie zu verabreichen, einschließlich der Analyse von weißen Blutkörperchen.

Weitere Ursachen einer Osteomyelitis (Knochenentzündung)

Eine akute hämatogene Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung) ist zu diagnostizieren, wenn Keime von einem anderen Infektionsherd im Körper über den Blutweg ins Knochenmark eindringen. Diese Art der sogenannten endogenen Knochenmarkentzündung kommt überwiegend bei Kindern und Jugendlichen und nur selten bei Erwachsenen vor, die überwiegend an Diabetes leiden. Grund dafür sind die speziellen Durchblutungsverhältnisse im jungen Knochen, besonders bei Kindern unter zwei Jahren, bei denen aufgrund der sogenannten Wachstumsfugen Keime ungehindert auf benachbartes Gewebe übergreifen können.

Wie erfolgt die Diagnose der Osteomyelitis

Bei einer akuten Knochenmarkentzündung geht es nach dem Nachweis der Infektion darum herauszufinden, welcher spezifische Keim die Entzündung verursacht.Bei einer akuten Knochenmarkentzündung geht es nach dem Nachweis der Infektion darum, herauszufinden, welcher spezifische Keim die Entzündung verursacht. Zu diesem Zweck werden Blutuntersuchungen und Abstriche der betroffenen Stelle gemacht, um mögliche bakterielle Infektionen zu identifizieren. Die Knochenbiopsie gilt als Goldstandard zur Diagnose von Knochenmarkentzündungen, da sie präzise den Keim bestimmt und die richtige Antibiotikatherapie ermöglicht, wie im MSD Manual beschrieben, einschließlich der Identifikation von Mykobakterien oder Pilzen. Dabei führt der Zahnarzt eine lange Nadel in den Knochen ein, um eine Probe zu nehmen.

Röntgenaufnahmen kommen unterstützend zum Einsatz, teilweise auch nur, um die Abgrenzung zur chronischen Form zu erleichtern und mögliche Veränderungen im Knochengewebe sichtbar zu machen, die durch Osteomyelitis entstehen können. Veränderungen der Knochenstruktur werden erst nach mehreren Wochen der Osteomyelitis im Röntgenbild erkennbar, was oft zu einem frühzeitig falschen Verdacht auf eine Osteomyelitis führt.

Anzeichen und Symptome einer akuten Osteomyelitis (Knochenentzündung)

Eine akute Osteomyelitis tritt in ca. 80 % der Fälle bei Kindern und Jugendlichen auf. Die akute Variante zeichnet sich besonders durch ihren plötzlichen, schnellen und intensiven Verlauf aus. Je nach Alter des Patienten wird hier in zwei Formen der Osteomyelitis unterschieden, der Säuglingsosteomyelitis und der kindlichen Osteomyelitis, die beide unterschiedliche Symptome wie Knochenschmerzen hervorrufen können. In diesem Alter ist eine rasche Behandlung notwendig, da in diesem Alter die Blutgefäße noch durch die Wachstumsfugen der Knochen verlaufen, um den Verdacht auf eine Osteomyelitis auszuschließen. Aus diesem Grund können die Keime hier direkt in den Knochenkopf gelangen und zu einer Entzündung führen, die in der Biopsie nachgewiesen werden kann. Sollten Sie die folgenden Symptome wahrnehmen, nehmen Sie sofort Kontakt zu einem Arzt auf:

  • Hautrötungen
  • Auftreten von Rötungen, Schwellungen und Fieber
  • Starke Schmerzen in den Knochen und/oder Gelenken können auch Rückenschmerzen verursachen.
  • Bewegungseinschränkungen
  • Erwärmungen in betroffenen Regionen können auf eine Infektion hinweisen und sollten durch Laboruntersuchungen auf weiße Blutkörperchen überprüft werden.

Behandlung der Osteomyelitis

Antibiotika wird bei einer Behandlung 4 bis 6 Wochen verabreicht.

Die akute Osteomyelitis wird mit einer gezielten Antibiose (Therapie mit Antibiotika) behandelt, um die bakteriellen Erreger zu bekämpfen. Auf diese Weise wird versucht, den Übergang in eine chronische Form der Infektion zu unterbinden und die Knochenschmerzen zu lindern. Bei ca. 10-30 % der Patienten geht die akute Infektion ins chronische Stadium über.

Anzeichen und Symptome einer chronischen Osteomyelitis

Sollte eine Osteomyelitis nicht vollständig abheilen, kann diese chronisch werden und zu anhaltenden Rückenschmerzen führen. Dies kann beispielsweise passieren, wenn die Infektion sich auf die gesamte Markhöhle eines Knochens ausbreitet und das Knochengewebe erheblich schädigt, was zu Druckschmerz führt. Eine chronische Osteomyelitis weist folgende Symptome auf:

  • starke Schmerzen, selbst bei Ruhigstellung
  • Einschränkungen in der Beweglichkeit können auch auf Gelenk- und Muskelerkrankungen hinweisen.
  • Eitriger Ausfluss durch die Fistelgänge

Wie wird eine chronische Osteomyelitis diagnostiziert?

Zur Diagnose der chronischen Form werden bildgebende Verfahren eingesetzt. Röntgenbilder können Schäden am Knochen offenbaren.Zur Diagnose der chronischen Form werden bildgebende Verfahren eingesetzt. Röntgenbilder können Schäden am Knochen offenbaren. Zur näheren Betrachtung der Sachlage kann die Computertomografie (CT) eingesetzt werden, da diese den Knochen aus verschiedenen Winkeln aufnimmt und detaillierte Querschnittansichten der internen Strukturen ermöglicht. Gelegentlich wird Bildmaterial auch mittels Magnetresonanztomografie (MRT) gewonnen.

Ursachen einer chronischen Knochenmarkentzündung

Eine chronische Knochenentzündung kann, neben einer nicht ausgeheilten akuten Osteomyelitis, auch andere Ursachen haben:

  • nach offenen Knochenbrüchen
  • Angriff durch benachbarte Infektionsherde, im Kieferbereich durch entzündete Zähne
  • durch Vererbung bedingt
  • Durch Fremdmaterial im Knochen, beispielsweise nach Implantatbehandlungen, können auch benachbartes infiziertes Gewebe betroffen sein.
  • durch Krankheiten, wie Krebs, Tuberkulose und Syphilis
  • Brodie-Abszess: eine geringfügigere Ausprägung im Kindesalter

Therapie: Chronische Osteomyelitis (Knochenentzündung)

Die chronische Knochenmarkentzündung bedarf zumeist eines chirurgischen Eingriffs. Die Radikalität der Behandlung kann variieren.Die chronische Osteomyelitis bedarf zumeist eines chirurgischen Eingriffs. Die Radikalität der Behandlung kann variieren.

Folgende Methoden zur Behandlung der chronischen Osteomyelitis stehen zur Auswahl: 

  • chirurgische Intervention
  • Antibiotika
  • CT oder MRT zur Diagnose und symptomatischen Behandlung
  • Das chirurgische Ablassen von Eiter oder Wundflüssigkeit, die sich als Reaktion auf die Infektion angesammelt haben, ist entscheidend, um das befallene Knochengewebe zu entlasten.
  • radikale Entfernung infizierten Gewebes (Sequestrektomie)
  • Entfernung von Fremdkörpern (chirurgische Schrauben oder Zahnimplantate), sofern die Osteomyelitis darauf zurückzuführen ist
  • Amputation, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu stoppen

Kann man einer Knochenmarkentzündung vorbeugen?

Eine Osteomyelitis beruht in der Regel auf einer unspezifischen Infektion, häufig in Folge von Knochenbrüchen oder Operationen, seltener aufgrund von konkreten Erregern, die über den Blutweg oder aus benachbarten Infektionsherden vordringen. Patienten, die über ein erhöhtes Infektionsrisiko verfügen, sollten Ihren Arzt auf Möglichkeiten zur Infektionsreduktion ansprechen. Knochenbrüche, Schnitte und Kratzer der Haut, über die Keime in den Körper gelangen könnten, sind möglichst zu vermeiden. Sollten Wunden auftreten, sind Reinigung und ein sauberer Verband Pflicht. Zudem ist es ratsam alle Wunden regelmäßig auf Anzeichen einer Infektion zu überprüfen.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 24.01.2025 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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