Wie hoch sind Zahnersatz Kosten?
Was kostet Zahnersatz? - Ein Überblick über den Festzuschuss der Krankenkassen und die Eigenleistung bei gleich- und andersartigem Zahnersatz
Zahnersatz-Kosten lassen sich nicht pauschal bestimmen und orientieren sich vorrangig an dem Aufwand, der personal- und Material-seitig beim Zahnarzt und im Dentallabor für Zahnersatz betrieben wird.
Ob Sie sich nun für herausnehmbaren (Prothesen) oder festsitzenden Zahnersatz (Kronen, Brücken, Inlays) entschieden haben - Es fallen aufgrund der unterschiedlichen Fertigungs- und Konstruktionsmerkmale sowie der verwendeten Materialien unterschiedliche Zahnersatz-Kosten an. Im Wesentlichen entscheiden die Höhe des zahnärztlichen Honorars nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), die Preise für das zahntechnische Labor sowie die Materialien über die Höhe dessen, was der Patient am Ende zu zahlen hat. Die Krankenkassen tragen dabei in der Regel je nach Befundklasse etwa 50 % der Kosten für die Regelversorgung im Rahmen eines Festzuschusses.
Welche Bedeutung hat der Heil- und Kostenplan?
Je nach Gebisszustand kommen mehrere Zahnersatzlösungen infrage. Zu Beginn steht ein ausführlicher Befund des Zahnarztes nach eingehender Analyse Ihrer zahnmedizinischen Situation. Eine genaue Einschätzung über die möglichen Zahnersatz-Kosten ist nur durch die Anfertigung eines sogenannten Heil- und Kostenplans für den Zahnersatz möglich, welchen sie von Ihrem Zahnarzt anfordern können. Wenn eine Implantat-prothetische Rehabilitation erfolgen soll, ist eine Aufteilung des Heil- und Kostenplans in eine chirurgische (Implantat-Kosten) und eine prothetische Planung sinnvoll.
- Unterkieferzahnprothesen
- Zahnimplantate zur sicheren Verankerung
- Zahnbrücken - Festsitzender Zahnersatz zum Schließen von Zahnlücken
- Heil- und Kostenplan - Grundlage der Kostenbestimmung zum Sparen und Vergleichen
Wie setzen sich die Kosten für Zahnersatz zusammen?
Insgesamt entfallen im Durchschnitt keine 50 % der Gesamtkosten vom Zahnersatz auf das zahnärztliche Honorar. Den größten Anteil macht die zahntechnische Anfertigung des Zahnersatzes (Laborkosten) aus.
Darüber hinaus muss auch das Material (z.B. für den zahntechnischen Abdruck), die Anfertigung des Provisoriums oder der Implantataufbauten in die Kostenberechnung für Zahnersatz einberechnet werden.
Die Zahnersatz-Kosten variieren stark - je nach Zahnlabor und der Preise für Edelmetall oder Keramik. Entsprechend hochwertige Arbeiten aus einem deutschen Meisterlabor haben ihren Preis. Die Herstellung von Zahnersatz kostet unter Umständen bei ausländischen Zahnlaboren weniger. Jedoch gilt zu bedenken, dass eine individuelle Patientenberatung vor Ort und spätere Garantieübernahmen dort nicht gewährleistet werden können.
- Provisorium beim Zahnarzt - Ersatz für den Übergang
Wie werden die Preise von Zahnersatz unterschieden?
Bei den Zahnersatz-Kosten sollte vorab zwischen Regelversorgung im Rahmen der Festzuschüsse sowie gleich- und andersartiger Versorgung unterschieden werden. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen ca. 50 % der Kosten, die im Rahmen der Regelversorgung veranschlagt werden (Festzuschüsse). Sind Sie berechtigt Gelder über die Beihilfe zu erhalten, kann der Zahnersatz sehr günstig oder ohne Zuzahlung ausfallen.
Die Regelversorgung bezeichnet dabei die medizinisch ausreichende und wirtschaftliche Versorgung (gemäß Bundesausschuss der Zahnärzte und Krankenkassen). Dazu zählt beispielsweise eine teilverblendete Zahnbrücke im Seitenzahnbereich. Eine keramische Vollverblendung der Brücke würde nicht von der Regelversorgung umfasst werden, sie zählt zum gleichartigen Zahnersatz. Entstehende zusätzliche Zahnersatz-Kosten müssten vom Patienten selbst getragen werden. Von einer andersartigen Versorgung ist zu sprechen, wenn sich der Patient statt einer medizinisch ausreichenden Brücke für drei Keramikimplantate entscheiden würde, was als Privatleistung abzurechnen ist.
Grundsätzlich gilt bei jeder Versorgungsart, dass die Krankenkasse immer in etwa die Hälfte der Kosten im Rahmen der Regelversorgung abdeckt. Darüber hinausgehende Zahnersatz Kosten müssen als Eigen- oder Privatleistung vom Patienten selbst getragen werden. Durch ein gut geführtes Bonusheft kann der Patient von erhöhten Zuschüssen (Bonus von 20 oder 30 %) im Rahmen der Regelversorgung profitieren.
Was zahlen die Krankenkassen für Zahnersatz?
Seit dem 1. Januar 2005 gelten neue Abrechnungsregeln bei Zahnersatz Kosten für gesetzlich versicherte Patienten. Ob der Zahnarzt eine Zahnkrone, Brücke, Prothese oder ein Implantat empfiehlt: Gesetzlich Krankenversicherte können die Behandlungsmethode "frei" für sich wählen.
Jedoch gibt es Kostenunterschiede zwischen Regel- sowie gleich- und andersartiger Versorgung mit Zahnersatz.
Festzuschuss der Krankenkassen für Zahnersatz
Gesetzliche Krankenkassen zahlen unabhängig von Regel- oder gleich- und andersartiger Versorgung einen Festzuschuss, der in etwa die Hälfte der Zahnersatz Kosten abdeckt, und jedem Versicherten zusteht. Zusätzlich lässt sich durch ein gut geführtes Bonusheft der Zuschuss zum Zahnersatz erhöhen (Bonus in Höhe von 20 % oder 30 % für Festzuschüsse). Ohne Bonus muss der Versicherte in der Regel einen Eigenanteil von 50 % tragen, der Rest wird vom Festzuschuss der Krankenkassen abgedeckt.
Für Zahnbehandlungen, die über eine Standardversorgung hinausgehen, müssen Patienten tiefer in die eigene Tasche ohne Festzuschüsse greifen. Im Allgemeinen gilt, desto hochwertiger die Versorgung, desto höher ist der vom Patienten selbst zu tragende Eigenanteil. Grundsätzlich sollten Sie von Ihrem Zahnarzt zwei Vorschläge für Lösungen von ein und derselben Gebisssituation anfordern, um zu hohe Zahnersatz-Kosten zu vermeiden.
Härtefallregelungen bei Zahnersatz
Härtefälle wie Geringverdiener sind in der Regel im Rahmen der Regelversorgung von Zuzahlungen befreit. Das heißt, die Kosten für die Regelversorgung werden komplett von den Krankenkassen getragen, Härtefälle erhalten damit das Doppelte des Festzuschusses. Ein Härtefallantrag ist gesondert bei der Krankenkasse zu stellen und erfordert u. a. die Vorlage einer Einkommensbescheinigung. Der Patient selbst zahlt dabei nichts.
Bonusheft und Zahnzusatzversicherung
Wer nachweisen kann, dass er in den letzten fünf bzw. zehn Jahren pro Jahr zur Vorsorgeuntersuchung (Prophylaxe) zum Zahnarzt gegangen ist, wird auch weiterhin mit einem Bonus (20 % oder 30 %) von seiner Krankenkasse belohnt. Die Krankenkassen zahlen dann einen höheren Zuschuss, wodurch die selbst zu tragenden Zahnersatz-Kosten geringer ausfallen. Da bei der Anfertigung von hochwertigem Zahnersatz wie hochwertige Füllungen dennoch nicht unerhebliche Eigenanteilskosten für den Patienten entstehen können, empfiehlt es sich, eine private Zahnzusatzversicherung abzuschließen, um Kosten zu sparen.
Welche Kosten können für Zahnersatz neben dem Festzuschuss anfallen?
Jede Versorgung mit komfortabel sitzendem Zahnersatz ist immer mit einer Zuzahlung verbunden. Die nachfolgenden Beispielrechnungen zu den verschiedenen herausnehmbaren Zahnersatz-Varianten soll den Patienten ein ungefähres Gefühl für den finanziellen Eigenanteil vermitteln. Die Zahnersatz-Kosten sind verschiedenen Einflussfaktoren unterworfen. Grundsätzlich bestehen sie aus
- dem zahnärztlichen Honorar,
- den Materialkosten des Zahnarztes und
- den Laborkosten
Die Entscheidung für eine Edelmetall-Legierung anstelle von Nicht-Edelmetall (NEM) für den herausnehmbaren Zahnersatz erhöht die Kosten für das Labor. Dies trifft ebenfalls auf das Ausmaß der keramischen Verblendung des Zahnersatzes zu. Alle Leistungen im Rahmen der Regelversorgung (Kassenleistung) rechnet der Zahnarzt nach BEMA ab. Private Leistungen, die von den Krankenkassen nicht zur Regelversorgung gezählt werden, unterliegen der gesetzlich festgelegten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ).
Diese Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) wendet zur Verrechnung den 2,3-fachen Steigerungssatz der gesetzlich festgelegten Gebühr an. In Ausnahmefällen wendet der Zahnarzt den 3,5-fachen Satz der GOZ an. Der von der gesetzlichen Krankenversicherung(GKV) gerechnete Festzuschuss sowie die Höhe des Bonus entscheiden darüber, was die verschiedenen Zahnersatz-Arten kosten für den Patienten bzw. wie hoch die Zuzahlung für den Patienten ist. Der Bonus liegt, abhängig von der Einhaltung regelmäßiger Zahnarzttermine, zwischen 0 und 30 %.
Was kostet eine Vollprothese?
- Zahnärztliches Honorar nach BEMA 523 Euro
- Materialkosten Zahnarzt 45 Euro
- Laborkosten 825 Euro
- Festzuschuss 742 Euro
- Eigenanteil 651 Euro
Höherwertiger und wesentlich komfortabler werden Vollprothesen, indem sie als Implantat getragene Teleskop Prothese angefertigt werden. Für diesen Fall erhöht sich der Eigenanteil um den Kostenaufwand der Implantat-Versorgung und der Folgekosten der entsprechend angepassten Vollprothese.
Bei der Zahnbrücke stehen zwei Varianten zur Auswahl. Eine Möglichkeit ist die Regelversorgung, die ihren Halt über zwei beidseitig angebrachte Klammern erhält. Die wesentlich komfortablere und hochwertige Versorgung ist die Kombination aus der Überkronung der beiden an die Zahnlücke anschließenden bestehenden Zähne und der Lückenversorgung durch einen künstlichen Zahn, wodurch Sie aber auch mit höheren Zahnersatz-Kosten rechnen müssen.
Das nachfolgende Rechenbeispiel für Zahnersatz Kosten geht von einer Zahnbrücke als Ersatz für zwei fehlende Zähne im Unterkiefer aus. Die Versorgung erfolgt im Rahmen der Regelversorgung aus Nicht-Edelmetall und mit einer keramischen Verblendung im Sichtbereich. Der Patient hat Anspruch auf 30 % Bonus.
- Zahnärztliches Honorar 581 Euro
- Materialkosten Zahnarzt 90 Euro
- Laborkosten 1.300 Euro
- Festzuschuss 1.117 Euro
- Eigenanteil 854 Euro
Bei der Entscheidung für Zahnersatz aus Edelmetall und einer Vollverblendung erhöhen sich die selbst zu tragenden Zahnersatz-Kosten auf 1.962 Euro.
Die Gesamtkosten für eine Implantat-Versorgung hängen in starkem Maße von der medizinisch notwendigen Vorbehandlung ab. Da ein Implantat von der Krankenkasse als andersartiger Zahnersatz eingestuft wird, erfolgt die Verrechnung durch den Zahnarzt als reine Privatleistung nach der GOZ. Nur der auf das Implantat aufbauende Zahnersatz, die Suprakonstruktion, wird von der Krankenkasse bezuschusst.
Ausgehend davon, dass keine medizinische Vorbehandlung nötig ist und sich der Patient für ein Implantat mit einer Edelmetall-Keramik-Krone entscheidet, ist mit folgenden Kosten zu rechnen: Gesamtkosten Implantat 1.100 Euro
- Zahnärztliches Honorar (GOZ) Krone 285 Euro
- Materialkosten Zahnarzt Krone (GOZ) 30 Euro
- Laborkosten Krone 730 Euro
- Festzuschuss 560 Euro
- Eigenanteil ohne Implantat 485 Euro
- Eigenanteil mit Implantat 1.585 Euro
Kosten für die Implantat-Versorgung
Bis zum Januar 2005 galt die Implantatversorgung als reine Privatleistung. Mittlerweile wird nur der Implantat-Aufbau (Implantat getragene Krone), nicht der im Kieferknochen verankerte Implantat Körper, von den Krankenkassen bezuschusst.
Auch die Art der Implantate aus Edelmetall - darunter Schmal- und KIPP-Implantate, konische und ultrakurze Implantate oder Interimsimplantate - beeinflusst natürlich die Preise. Aber auch der zahntechnische Aufwand einer Implantation wie z. B. mit einer Augmentation im Tiefschlaf kann das Preisgefälle plötzlich verdoppeln. Sehr entscheidend ist zudem die Art Ihrer Versicherung. Zusatzversicherungen oder Vollpolicen von Privatpatienten übernehmen die Zahnersatz-Kosten teilweise auch für hochwertige Lösungen wie Zahnimplantate oder eine Zahnbrücke aus Zirkon zu 90 bis 100 Prozent.
- Implantat Preise - Welche wesentlichen Faktoren bestimmen die Kosten eines Implantats?
- Vollkeramikkrone - Optimale Zahnästhetik für schöne Zähne
- Schmal Implantat - Das Zahnimplantat für die kleinste Lücke
- Interimsimplantate in der Implantologie - Fester provisorischer Zahnersatz durch das Übergangsimplantat
- Implantation
- Augmentation - Implantation auch bei starkem Zahnverlust
- Tiefschlaf - Angstfreie Zahnbehandlung im Traum
Wie können die Kosten für Zahnersatz finanziert werden?
Für Zahnersatz gibt es Finanzierungslösungen, die wir Ihnen auf Wunsch vermitteln können. Auch Ihre Hausbank und jede andere Bank hilft Ihnen bei der Beratung rund um die Zahnersatz-Kosten weiter, wenn es sich etwa um eine umfangreichere Implantatbehandlung handelt. Das tritt ein, wenn Sie hochwertige zahntechnische Lösungen wünschen und gleichzeitig weder über eine hohe Bonusstufe als GKV-Patient noch über eine Zahnzusatzversicherung oder die entsprechende Vollpolice als Privatpatient verfügen.
Wir möchten an dieser Stelle auch nicht unbedingt den privaten Versicherungslösungen das Wort reden. Diese haben sicher ihre Vorzüge, sie versichern Sie, wie es der Name schon sagt.
Preiswert sind sie aber nur, wenn sie in sehr jungen Jahren abgeschlossen werden und später ein umfangreicher Schaden an Ihren Zähnen eintritt, den Ihre Versicherung anstandslos übernimmt. In anderen Fällen hätten Sie mehr in die Versicherung eingezahlt, als die Zahnersatz-Kosten am Ende ausmachen.
Günstigere Kosten im Ausland - Worauf müssen Sie achten?
Entscheiden Sie sich für eine geplante Behandlung im Ausland, ist es wichtig alle anfallenden Zahnersatz-Kosten zu berücksichtigen.Die Qualität des Zahnersatzes: Dieser sollte in einem Labor gefertigt sein, das sich zuverlässig an den Qualitätsrichtlinien deutscher zahntechnischer Labors orientiert
Die Gewährleistung bei Mängeln: Tritt dieser Fall ein, sind oft Probleme und hohe Kosten vorprogrammiert. Die Gewährleistung muss vor Ort durchgesetzt werden. Es kann passieren, dass die Mängel von einem deutschen Zahnarzt zu beheben sind und dadurch der Zahnersatz mehr Kosten verursacht.
Als Fazit bleibt, dass Zahnersatz im Ausland weniger kosten kann, bei Mängeln sich die Preise jedoch entsprechend erhöhen.
- Auslandszahnersatz - Import nimmt stetig zu
Ausblick: Zahnersatz Preis für Allergiker
Wer bezahlt die zusätzlichen Zahnersatz-Kosten, wenn aufgrund einer Allergie zusätzliche Kosten für einen anderen verträglichen Werkstoff anfallen?
In einer elektronischen Vorabfassung des Antwortschreibens aus dem Bundesgesundheitsministeriums (BMG) wird argumentiert, dass „innerhalb der Festzuschuss-Konzeption nicht auf jeden einzelnen Behandlungsfall mit klinischen Besonderheiten oder individuellen Wünschen bei der Auswahl der Werkstoffe abgestellt werden kann".
Ferner könnten Zahnärzte und Zahntechniker darauf achten, dass es zur Verwendung „kostengünstiger hypoallergener Werkstoffe" kommt - so der Tenor aus dem Bundesgesundheitsministerium. Liegt nach dem Sozialgesetzbuch V (Paragraf 55, Absatz 2) ein sogenannter Härtefall vor, indem sich meist ein Patient den Mehraufwand nicht leisten kann, tragen in der Regel die Krankenkassen die zusätzlichen Zahnersatz-Kosten. So lautet die Antwort aus dem Bundesgesundheitsministerium. Es beruft sich dabei auf den GKV-Spitzenverband.
Allgemein sind die Krankenkassen laut dem Paragrafen 55 des Sozialgesetzbuches V dazu verpflichtet, mindestens 50 Prozent der Kosten zu tragen. Der Festzuschuss orientiert sich an den Kosten für die Regelversorgung, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bestimmt. Laut dem Punkt 14 der Zahnersatz-Richtlinie des G-BA ist „ein als verträglich ermittelter Werkstoff" zu wählen, wenn der Betroffene nachweislich eine Allergie auf einen Werkstoff im Zahnersatz hat.
- Zirkon - Metall freies und biokompatibles Zahnersatzmaterial nach natürlichem Vorbild
- Arbeit im Dentallabor - Berufsbild des Zahntechnikers
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