Ibuprofen - Wirkung und Nebenwirkung
Als Arzneimittel gegen Schmerzen wird häufig Ibuprofen angewendet - Insbesondere vor und nach Zahnbehandlungen
Nicht jedes Schmerzmittel kann vor und nach zahnmedizinischen Behandlungen problemlos eingenommen werden. Als gut verträgliches Arzneimittel wird Ibuprofen Ibuprofen wird seit langem zur Linderung von Zahnschmerzen verwendet, da es klinisch erwiesen die Bildung von Prostaglandinen unterdrückt. Wir stellen das Medikament vor und zeigen Ihnen die Vorteile dieses Schmerzmittels.
Was ist der Wirkstoff Ibuprofen und woher kommt das Schmerzmittel?
Ibuprofen ist ein Arzneistoff, der primär für die Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber eingesetzt wird. Es gehört zur Gruppe der nicht steroidalen Entzündungshemmer. Die Kombination der Wirkungen macht dieses Medikament, besonders in der akuten Anwendung von Ibuprofen, für den Einsatz in Zahnarztpraxen interessant. Ibuprofen wirkt durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese, was es in der Pharmakologie und Toxikologie besonders macht.
Genauer handelt es sich um einen Arzneistoff, der zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika gehört und die Bildung von Prostaglandinen hemmt. Der Name Ibuprofen leitet sich von seinem chemischen Strukturnamen "2-(4-Isobutylphenyl)propionsäure)" ab. Der Arzneistoff wird chemisch in die Gruppe der Arylpropionsäuren eingeordnet.
In England wurde der Wirkstoff erstmals 1969 auf dem Gesundheitsmarkt zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis gebracht. In Deutschland ist der Wirkstoff seit 1989 in einer Einzeldosis von bis zu 200 mg und seit 1998 auch in bis zu 400 mg zur Behandlung von Entzündung, Zahnschmerzen und Fieber rezeptfrei erhältlich, was seine körpereigene und klinische Bedeutung unterstreicht.
Was sind die Anwendungsgebiete des Wirkstoffs?
Aufgrund der sauren Beschaffenheit wirkt des Medikaments im Gegensatz zu Substanzen wie z.B. andere Zahnschmerztabletten(Paracetamol oder Dolormin) nicht nur explizit gegen den Zahnschmerz, sondern auch gegen Entzündungen in der Mundhöhle (Stomatitis, Pulpitis, Aphten, Wurzelentzündung, Parodontose). Durch diese speziellen Eigenschaften, einschließlich der Hemmung von Cyclooxygenasen, dringt der Wirkstoff gut in das entzündete Gewebe ein und kann so optimal seine anti-entzündlichen Eigenschaften entwickeln.
Als Antirheumatikum wirkt des Medikament gut gegen alle reißenden, fließenden und ziehenden Schmerzen sowie gegen Fieber, Entzündungen, Kopfschmerzen, Regelschmerzen und Migräne. Im Bereich der Zahnmedizin kommt das Arzneimittel bei allen Arten von Zahnschmerzen, auch bei denen nach Behandlungen, bei der Anwendung von Ibuprofen in Form von Zäpfchen oder Weichkapseln, Gingivitis und bei Pulpitis (schmerzhafte Zahnmarkentzündung) zum Einsatz.
Zudem wird der Wirkstoff bei Beschwerden von Rheuma, Gicht, Muskelentzündungen, Migräne, Mittelohrentzündung und der Menstruation verabreicht.
Wie wirkt Ibuprofen?
Der Wirkstoff gehört zu der Gruppe der sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika, die zur Schmerzmittelgruppe der nicht Opioiden Analgetika zählen. Demgegenüber steht die Gruppe der Opioiden Analgetika, im Gegensatz zu den NSAR.
Opioid-Analgetika oder auch Opioide, wirken direkt an den Opioid Rezeptoren von bestimmten Zellen und Nervenzellen im menschlichen Körper. Opioide wie Morphin oder Methadon setzen sich an den Rezeptor und verhindern so eine Schmerzweiterleitung über diesen Rezeptor, ähnlich der Wirkweise von Ibuprofen bei der Prostaglandinsynthese. Zu den Gefahren dieser Stoffe zählt eine mögliche Abhängigkeit, weswegen sie nur bei starken Schmerzen eingesetzt werden.
Betrachtet man die Wirkungsweise von nicht Opioid-Analgetika, wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (Aspirin), ist festzustellen, dass diese nicht an den Rezeptoren von Nervenzellen wirken, sondern die Produktion von schmelzbildenden Stoffen im Körper unterdrücken. Ibuprofen hemmt die Herstellung von Prostaglandinen, also Hormonen, die unter anderem entzündungsvermittelnd wirken. Ibuprofen setzt sich also nicht an Schmerzrezeptoren fest, sondern senkt die Produktion von Schmerz-auslösenden Hormonen. Wirkungen sind die Fiebersenkung und Entzündungshemmung.
Der Wirkstoff ist bis zu einem Gehalt von 400 Milligramm rezeptfrei - Filmtabletten mit 600 Milligramm Wirkstoff müssen nach Rücksprache mit dem Arzt verschrieben werden, was die Bedeutung einer ärztlichen Beratung in der Pharmakologie und Toxikologie unterstreicht. Der Hauptunterschied zwischen 400er- und 600er-Filmtabletten ist, dass 400er-Filmtabletten gegen Schmerzen und 600er-Filmtabletten gegen Entzündungen eingesetzt werden.
Wenn es um Schmerzen und Entzündungen geht, spielen Prostaglandine eine wesentliche Rolle, deren Bildung von Prostaglandinen wird durch Ibuprofen gehemmt. Denn Prostaglandine werden am Ort der Verletzung vermehrt ausgeschüttet und leiten die Schmerzübertragung ein. Außerdem sind Prostaglandine maßgeblich am Aufflammen von Entzündungen beteiligt.
Die Wirkung von Ibuprofen setzt hier an: Der Wirkstoff hemmt die Produktion von Prostaglandinen und bekämpft somit nicht nur die Schmerzübertragung zum Gehirn, sondern auch den Schmerz-verstärkenden Entzündungsprozess. Der Wirkstoff wirkt entzündungshemmend und gehört daher vorsorglich in jede gut sortierte Hausapotheke.
Was ist bei der Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen zu beachten?
Der Wirkstoff kann sowohl therapeutisch, gegen bestehende Schmerzen, als auch prophylaktisch, bei zu erwartenden Schmerzen eingesetzt werden. Das Arzneimittel wird in vielerlei Form (oral, rektal, dermal, topisch und intravenös) verabreicht. Die Einnahme sollte immer gemäß den Anweisungen in der Packungsbeilage erfolgen.
Für die Schmerztherapie im Bereich der Zahnmedizin wird der Wirkstoff zumeist oral in Tablettenform gegeben. Die Dosierung ist von Alter und Körpergewicht abhängig. In geringen Dosen wirkt es von 200 bis 400 mg für Erwachsene schmerzlindernd und fiebersenkend. Höhere Dosen (zwischen 400 und 800 mg für Erwachsene) haben zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung. Als maximale Einzeldosis gilt bei Tabletten eine Menge von 800 mg (entspricht je nach Hersteller 1 bis 2 Filmtabletten).
Über den Tag hinweg sollte die Gesamtdosis für Jugendlich ab fünfzehn Jahren und Erwachsene 1200 mg bzw. 2400 mg nicht überschreiten (je nach Hersteller entsprechend 3 bis 6 Filmtabletten). Jüngere Kinder und Patienten mit Leberfunktionsstörungen dürfen nur eine reduzierte maximale Tagesdosis zu sich nehmen.
Nach der Einnahme als Filmtabletten dauert es rund 15 bis 30 Minuten, bis die Wirkung einsetzt. Die Schmerzlinderung der Schmerztabletten hält etwa zwei bis drei Stunden. Danach wird der Arzneistoff Ibuprofen über die Nieren (zu zwei Dritteln) und die Leber ausgeschieden.
Welche Nebenwirkungen kann es bei bei der Einnahme von Ibuprofen geben?
Bei gesunden Patienten sind keine unerwünschten Wirkungen bei der Anwendung von Ibuprofen in der Apotheke zu erwarten. Seltenere und gravierende Nebenwirkungen wären Übelkeit und Durchfall. Eine zu starke oder zu häufige Dosierung kann Beschwerden wie Sodbrennen und Magenbluten auslösen. Die Einflussnahme auf die Antikoagulation ist vergleichsweise zum Aspirin gering.
Nach einer Zahnoperation wie einer Osteotomie oder Wurzelspitzenresektion kann dennoch das Risiko einer postoperativen Nachblutung erhöht sein, was ein wichtiger Aspekt in der Pharmakologie und Toxikologie ist. In Fällen, bei denen der Wirkstoff die Magenschleimhaut entzündlich verändert, kann die durch das Medikament bewirkte Gerinnungshemmung dazu führen, dass aus der Magenwand unkontrolliert über einen längeren Zeitraum Blut sickert. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind der Packungsbeilage zu entnehmen, insbesondere wenn Ibuprofen involviert ist, da es die Prostaglandinsynthese beeinflusst.
Ein Inhaltsstoff von Pfeffer, Piperin, kann gegebenenfalls die Wirksamkeit verstärken, ähnlich wie Ibuprofen, das durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese wirkt.
In hohen Dosierungen können Nebenwirkungen am Magen-Darm-Trakt auftreten. Gastrointestinale Beschwerden sind u. a. Magengeschwüre und Magenblutungen. Patienten mit erhöhtem Risiko für Schleimhautentzündungen, Geschwüren oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt wird empfohlen, zusätzlich ein Medikament wie Omeprazol oder Pantoprazol einzunehmen, dass den Magen schützt.
Wann sollte Ibuprofen nicht eingenommen werden?
Generell können gesunde Patienten Ibuprofen bedenkenlos einnehmen nach der oben genannten Tageshöchstdosis. Da der Wirkstoff auch zu rund einem Drittel über die Leber ausgeschieden wird, sollten allerdings Personen mit Leberstörungen nur geringere Mengen einnehmen - die restlichen Anteile werden über die Nieren ausgeschieden, sodass auch Patienten mit Nierenschäden kein Ibuprofen einnehmen sollten. Generell gilt bei jüngeren Kindern und älteren Patienten eine besondere Vorsicht und eine reduzierte Dosis.
Aufgrund der Veränderung des Hormonhaushaltes wird die Produktion von Magenschleim gehemmt. Sind Magenerkrankungen wie Magentumore bekannt, ist ein anderes Medikament zu wählen. Auch bei empfindlichen Magenreaktionen bei vergangenen Einnahmen sollte auf das Medikament verzichtet werden. Die durch die Empfindlichkeit der Magenschleimhaut auftretenden Nebenwirkungen werden durch die Gerinnungssenkende Wirkung von Ibuprofen weiter verstärkt.
Bei einer bekannten Allergie sollte Ibuprofen, ein NSAR und Analgetikum, nicht eingenommen werden. Sind in der Vergangenheit allergische Reaktionen bei der Einnahme von ähnlich wirkenden Medikamenten wie Aspirin, einem anderen NSAR, beobachtet worden, ist von einer Verabreichung abzuraten. Der Wirkstoff Diclofenac hat sich in diesen Fällen als Alternative bewährt.
Dies sind nur einige Punkte, die gegen eine Einnahme von Ibuprofen sprechen - weitere zu beachtende Aspekte finden sich auf der Packungsbeilage und sind mit dem behandelnden Arzt oder Apotheker abzuklären. Zu den leichten Nebenwirkungen zählen Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Magenbeschwerden.
Ab einer Dosierung vom 400 mg ist Ibuprofen verschreibungspflichtig (apothekenpflichtig)
Die Filmtabletten sind bis 400 mg nicht verschreibungspflichtig bzw. 400 mg Filmtabletten können ohne ärztliche Verschreibung erworben werden. apothekenpflichtig. In höheren Einzeldosierungen wie 600 mg oder mehr sind diese als Filmtabletten verschreibungspflichtig bzw. apothekenpflichtig.
Bei Kopfschmerz Ibuprofen und Lysin
Die Aminosäure Lysin dient als Wirkbeschleuniger, ähnlich wie Ibuprofen durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese schnell wirkt. Nach Einnahme von Ibuprofen mit Lysin, z.B. enthalten in Dolormin Extra, kann die Wirkung bereits nach 15 Minuten einsetzen. Wird Ibuprofen mit dem Körper-verwandten Baustein Lysin kombiniert, kann sich das Ibuprofen besser im Magen auflösen und gelangt, als wirksames Analgetikum, besonders schnell in die Blutbahn. Die Wirkung von ASS wird somit beschleunigt.
Dolormin und Lysin oder Ibuprofen-Lysinat
DOLORMIN® enthält den gut verträglichen Wirkstoff Ibuprofen, welcher als NSAR mit dem körperverwandten Eiweißbaustein Lysin kombiniert wird und so besonders schnell wirkt. Auf diese Weise wird der das Mittel in Form von Tabletten deutlich schneller vom Körper aufgenommen und lindert den Schmerz in unter einer halben Stunde. Ibuprofen weist eine gute gastrointestinale Verträglichkeit auf. Dies bedeutet, dass Magen und Darm wenig belastet werden.
Alternativen und Wechselwirkungen von Ibuprofen
Die klassischen und häufig eingesetzten Alternativen sind Aspirin (Acetylsalicylsäure ASS), Paracetamol und Diclofenac. Welches Schmerzmittel bei Zahnschmerzen und bevorstehenden Eingriffen einzusetzen ist, sollte frühzeitig mit dem Arzt abgeklärt werden, selbst wenn noch unklar ist, ob eine Einnahme überhaupt notwendig sein wird.
Ibuprofen kann negative Auswirkungen bei der Einnahme von Lithium haben (Lithium wird primär bei bipolaren Erkrankungen eingesetzt, weshalb entsprechende Patienten ihre Medikation vorher abklären sollten). Wird Acetylsalicylsäure, ein weiteres NSAR, zur Blutgerinnung eingesetzt, kann die Ibuprofeneinnahme diese hemmende Wirkung verringern. Weitere abzuklärende Wechselwirkungen treten mit folgenden Medikamenten auf: Digoxin, Phenytoin, Methotrexat, orale Antidiabetika, ACE-Hemmer, kaliumsparende Entwässerungsmittel, Cyclosporin, Tacrolimus, Diuretika, Antihypertonika und Zink.
Wirksamkeit von Ibuprofen beim Ductusverschluss bei Frühgeborenen
Die Behandlung eines hämodynamisch wirksamen offenen Ductus arteriosus Botalli bei Frühgeborenen vor der 34. Schwangerschaftswoche erfolgt medikamentös mit dem Wirkstoff. Intravenös in hohen Dosen verabreicht, kann das Mittel das Leben Frühgeborener retten, indem er die häufig nach der Geburt verbleibende Öffnung zwischen Lungen- und Hauptschlagader, den Persistierenden Ductus Arteriosus (PDA), schließt.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln wie den Sedativa beim Zahnarzt?
Bei diesem Schmerzmittel gibt es keine bekannten Wechselwirkungen zu anderen Sedativa, die wir in der Praxis einsetzen, z.B. um Behandlungen im Tiefschlaf vorzunehmen. Patienten können das Schmerzmittel in Form von Tabletten oder Weichkapseln gerne vor oder nach der Behandlung zur Schmerzlinderung einnehmen. Informieren Sie uns dennoch generell über jede vorherige Selbstmedikation, unabhängig vom genauen Medikament, damit alle eventuellen Wechselwirkungen der Medikamente ausgeschlossen werden können.
Häufige Fragen und Antworten zum Medikament
- Was hilft schnell gegen starke Zahnschmerzen?
- Öle und Tees: Salbeitee, Kamillentee oder Teebaumöl wirken bei Zahnschmerzen als Mundspülung oder zum Gurgeln leicht desinfizierend und entzündungshemmend. Sie helfen auch bei Schmerzen durch entzündete Stellen am Zahnfleisch.
- Was ist der Unterschied zwischen Paracetamol und Ibuprofen?
- Paracetamol wirkt gut gegen Fieber, wohingegen die Schmerzlinderung geringer ist als bei Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure. Gegen Entzündungen wirkt Paracetamol allerdings nicht. Wie genau die Wirkweise von Paracetamol ist, haben Experten bislang nicht herausgefunden.
- Was hilft schnell bei Sonnenstich?
- 1. Betroffene sofort in eine schattige, kühle Umgebung hinlegen lassen. Den Kopf dabei erhöht lagern. 2. Kopf und Nacken sollten mit feuchten, kühlen Tüchern bedecken. 3. Trinken ist ratsam – aber nur, wenn der oder die Betroffene bei klarem Bewusstsein ist.
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