Zahnoperation

Zahnoperatione ohne Angst behandeln lassen

Manchmal reicht die Behandlung im Stuhl des Zahnarztes nicht aus. Dann müssen auch größere Eingriffe operativ vom Zahnarzt vorgenommen werden. Auf solche Zahnoperationen sollten sich Patienten entsprechend der Empfehlungen des behandelnden Arztes vorbereiten. Dann ist eine Zahnoperation kein großes Problem und schnell wieder vergessen.

Was wird unter einer Zahnoperation verstanden?

Zahnoperation unter Lokalanästhesie in der Zahnartpraxis

Unter einer Zahnoperation versteht man in der Zahnmedizin alle ambulanten Operationen in einer Kieferchirurgie sowohl am Zahn als auch im umliegenden Gewebe, dem sogenannten Parodontium. In der Regel werden solche Eingriffe unter einer lokalen Anästhesie von einem Oralchirurgen vorgenommen. In den Bereich gehören chirurgische Eingriffe. Ein Beispiel sind Wurzelspitzenresektionen oder die Behandlung an einem Weisheitszahn. Dabei wird eine entzündete Wurzelspitze abgetrennt. Auch die operative Entfernung des Weisheitszahns und die Entfernung von Wurzelresten, die sogenannte Osteotomie, gehören zur Zahnoperation. Wird das Zahnfleisch chirurgisch behandelt, spricht man von einer offenen Parodontosebehandlung.

Wann ist sie notwendig?

Grund für eine Zahnoperation können auch kosmetisch korrektive Eingriffe am Zahnfleisch sein. Denkbar sind hier Verschiebeplastiken, freie Transplantationen von Schleimhaut sowie die Abdeckung von freiliegenden Zahnhälsen. Eine weit bekannte Art ist außerdem die Wurzelbehandlung. Häufiger Grund für eine Zahn-Op ist die Wurzelbehandlung.
In den Hintergrund getreten sind Behandlungen, wie die chirurgische Zahnerhaltung, auch transdentale Fixation genannt. Hier wird der Zahn innerhalb einer Wurzelspitzenresektion endodontisch stabilisiert. Auch der Erhalt einer Zahnwurzel und die Entfernung einer kranken Zahnwurzel, die Hemisektion von Zähnen, ist heute weniger Gegenstand einer Zahnoperation. Auf diesen Gebieten haben sich in der letzten Zeit modernere Therapieverfahren, wie die Implantation von modernen Zahnimplantaten als Basis für Zahnersatz eines verloren gegangenen Zahnes durchgesetzt.

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Zahnoperationen trotz Angst und ohne Schmerzen

Angst vor Zahnoperation ist heute nicht mehr nötig. Bei einer ausgeprägten Phobie ist es möglich, sie in Narkose durchzuführen.Während der Beratung vor der Zahnoperation kann der Zahnarzt Ihnen die Angst nehmen, indem er Sie umfassend aufklärt.Viele Patienten fürchten Zahnbehandlungen. Grund dafür ist, dass diesen Eingriffen noch immer der Ruf starker Schmerzen und unangenehmer Begleitumstände vorauseilt. Doch viele der im Volksmund beschriebenen "Qualen" gibt es heute gar nicht mehr. Ohnehin empfiehlt sich bei einer länger geplanten Zahnoperation oder bei sehr ängstlichen Patienten mit ausgeprägter Angst vor dem Zahnarzt die Behandlung im Tiefschlaf oder in Vollnarkose.

In den Vorgesprächen nimmt der Zahnarzt seinen Patienten die Angst. Gegenstand dieser Gespräche ist der aktuelle Gesundheitsstatus des Patienten. Der behandelnde Zahnarzt fragt deshalb nach Neigungen zu Blutungen, nach Erkrankungen des Immunsystems, chronischen Infektionen, Schwächen des Herz-Kreislauf-Systems oder einen Diabetes. Werden Medikamente eingenommen, die einen Einfluss auf die Blutgerinnung haben, wird in den meisten Fällen der Hausarzt oder ein Internist im Vorfeld hinzugezogen. Es geht darum, den jeweiligen Quick, bekannt als INR-Wert, vor der Operation entsprechend einzustellen.

Patienten mit künstlichen Herzklappe oder einem Herzfehler

Bei Patienten mit einer künstlichen Herzklappe oder einem angeborenen Herzfehler ist eine sogenannte Endokarditisprophylaxe mit Antibiotika vor und nach jeder Zahnoperation nötig. Sie verhindert, dass sich Bakterien auf der Herzklappe ansiedeln und damit eine Entzündung im Gewebe oder im gesamten Organismus auslösen.

Zahnoperation erfolgt ambulant

Eine Zahnoperation wird vom Spezialisten durchgeführt und erfolgt ambulant.Eine Zahnoperation wird in der Regel von spezialisierten Zahnärzten bzw. Oralchirurgen durchgeführt. Die Operation erfolgt ambulant. Eine stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus ist also nicht erforderlich. Ausnahmen sind allerdings größere Eingriffe, wie Knochenaufbauten (Augmentationen), bei den aus dem Beckenkamm Teile von Knochen entnommen werden, um etwa den Kieferknochen aufzubauen. Auch größere Operationen an Tumoren erfordern eine stationäre Betreuung, die am besten in einem Krankenhaus gewährleistet werden kann.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Kosten Zahnoperation sind im vom Umfang des Eingriffs abhängigWie teuer eine Zahnoperation ist, hängt von ihrem Umfang ab. Dabei kommt es auf die Narkose, den Zustand des Zahnfleisches oder des Zahnes, den Zahnersatz und andere Faktoren an. Werden mehrere Zähne komplett saniert, kann das bis zu 20.000 EUR kosten.

Wichtig ist es, vor dem Eingriff beim Zahnarzt nachzufragen. Außerdem muss sich jeder Patient, ganz gleich, ob er privat oder gesetzlich versichert ist, mit seiner Krankenkasse in Verbindung setzen. Dort erfährt er, welchen Teil der Kosten übernommen wird und wie hoch die eigenen Zuzahlungen sind.

Richtig nachsorgen

Wer sich nach einer Zahnoperation richtig verhält, verkürzt die Nachsorge und die postoperative Behandlungszeit. Wichtig ist es, die Wunde regelmäßig zu kühlen, denn nach jeder Operation  treten etwa am zweiten bis dritten Tag Schwellungen auf. Eine auftretende Schwellung kann äußerlich leicht gekühlt werden. Auf keinen langfristig die Schwellung mit Eis oder Kühlpads unterkühlen.

Werden zum Verschluss der Operationswunde keine sich selbst auflösenden Fäden eingesetzt, entfernt sie der Zahnarzt etwa nach 5 bis 7 Tagen. Darüber hinaus kontrolliert der Zahnarzt die Wundheilung gründlich. Durch eine kurze Operationszeit in Kombination mit minimalinvasiven, operativen Behandlungsmethoden (SIC) beim Zahnarzt kann die Nachkontrolle für den Patienten verkürzt und der Wundschmerz erheblich vermindert werden. Nicht zuletzt treten Wundschmerzen nach einer Zahnoperation häufig infolge zu starker Traumatisierung des umliegenden Gewebes (Zahnfleisch, Knochen, Zahnwurzel) auf.

Schmerzen nach der Zahnoperation

Nach einer Zahnoperation können immer wieder Schmerzen auftreten. Die Therapie ist wichtig, damit die Schmerzen sich nicht steigern und Infektionen folgen.Wundschmerzen können oft auftreten. Darüber sollte der Patient auch im Vorfeld eines operativen Eingriffes vom Zahnarzt aufgeklärt werden. Dies kann nach der operativen Entfernung von einem Weisheitszahn, einer Wurzelspitzenresektion, Implantation oder der Entfernung eines Wurzelrestes nach einer Entzündung im Kiefer der Fall sein. Oft tritt der Wundschmerz erst mehrere Stunden später nach der ambulanten Operation beim Zahnarzt ein.

Oft stellen sich Patienten die Frage, ob Schmerzen am Implantat nach einer Zahnimplantation normal sind. Hierbei sind Wundschmerzen wie nach jeder Zahnoperation  für zwei bis drei Tage zu erwarten.

Wie werden sie behandelt?

Durch die Gabe eines Lokalanästhetikums ist das Operationsgebiet in der Regel 2 bis 3 Stunden betäubt. Die Einnahme eines Schmerzmittels hat sich in Kombination mit einem Antibiotikum bewährt.  Zu bevorzugen sind vor allem antiphlogistische Analgetika (anti entzündlich wirkende Schmerzmittel wie Ibuprofen) die neben der Schmerzausschaltung noch einen Schwellungs hemmenden Effekt haben. Aber auch naturheilkundliche und homöopathische Arzneimittel werden zur postoperativen Linderung von Wundschmerzen nach einer Zahnoperation verordnet.

  • Wie Analgetika vor, während und nach der Zahnbehandlung helfen

Warum ist die Schmerztherapie nach dem Eingriff so wichtig?

Die Schmerztherapie trägt unter anderem dazu bei, dass die Heilung schneller voranschreitet.Der wichtigste Grund für eine Wundschmerz-Behandlung nach der Zahn OP ist natürlich, die Lebensqualität des operierten Patienten zu verbessern. Die Schmerztherapie hat aber auch noch weitere positive Effekte auf den Heilungsverlauf, der Schmerz chronisch werden kann, wenn keine wirkungsvolle Behandlung nach dem Eingriff erfolgt. Eine ausreichende Schmerzbehandlung ist somit nicht nur angenehmer, sondern auch eine wichtige Voraussetzung für die baldige Genesung nach einer Zahnoperation.

Wenn sich Infektionen bilden

Wundinfektionen nach einer Zahnoperation können erhöhte Wundschmerzen, starken Druckschmerz an der Operationswunde hervorrufen. Begleiterscheinungen können eine leicht erhöhte Temperatur sowie stärkere Schwellungen sein.  In diesem Fall sind Bakterien aus der Mundhöhle in den sterilen Bereich unterhalb der Schleimhaut gelangt und haben dort eine heftige Immunantwort (Entzündung) des Gewebes ausgelöst. Es ist praktisch belegt, dass solche Infektionen durch die Prophylaxe mit  Antibiotika vermieden werden können.

Keine Milchprodukte nach Zahnoperation

Milchprodukte sollten streng gemieden werden. Die enthaltenen Milchsäurebakterien können in die Wunde geraten und dort den sich bildenden Blutpfropf zerstören.

Durch Prophylaxe Zahnoperationen vermeiden

Prophylaxe in Form ausreichender Mundhygiene kann Zahnoperationen verhindern helfen.Eine ausgiebige Prophylaxe hilft meist, einer Zahnoperation vorzubeugen. Deshalb sollte man sich täglich intensiv um die Mundgesundheit und die Mundhygiene kümmern. Treten trotz Prophylaxe Schäden an Zähnen und Zahnfleisch auf, müssen diese rechtzeitig von einem Zahnarzt behandelt werden. Lässt sich ein operativer Eingriff trotz aller Vorsorge nicht vermeiden, sind Patienten bei guten Zahnärzten in den besten Händen.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 13.02.2021 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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